Blanker Chrom, Motorenknattern und eine Predigt

von 14. April 2012

Einmal im Jahr wird es richtig laut im halleschen Stadtteil Mötzlich. Motoren knattern in den engen Straßen. Bereits zum 7. Mal luden der Verein “Wir für Mötzlich” und die Kirchgemeinde zum Biker-Gottesdienst in die St. Pankratiuskirche ein. Rund 200 motorisierte Zweirad- und Trikefahrer waren gekommen. Einige kamen auch von weiter her, so einige Motorradfans aus Erfurt. Die Predigt hielt Altbischof Axel Noack, der zum ersten Mal bei einem solch speziellen Gottesdienst dabei war, wie er sagte. In seiner Rede ging er auf die Hektik der heutigen Zeit ein. In der Kirche feiere man am morgigen Sonntag den Quasimodogeniti. „Etwas neues beginnt“, so Noack, der an den Spruch „Alles zu seiner Zeit“ erinnerte. Dieser habe sich heute zu „Alles zu jeder Zeit“ gewandelt. Damit werde das Leben ärmer. Denn weil es ja auch im Winter Erdbeeren gebe, könne man sich heute nicht mehr so richtig über die Früchte im Garten freuen. Noack regte an, sich auch mal unterbrechen zu lassen, eine Saison neu anzufangen. Denn je gleichförmiger das Leben verlaufe, die Zeit keine Struktur habe, umso schneller rennt die Zeit auch. „Deshalb braucht es Höhepunkte im Jahr.“ Im Anschluss an den Gottesdienst zündeten die Biker noch am Taufstein Kerzen für ihre verunfallten oder verstorbenen Kameraden an. Die Kollekte geht an den Förderung krebskranker Kinder. Danach ging es zur Ausfahrt in den Saalekreis und den Salzlandkreis.