Bönisch bleibt CDU-Kreisvorsitzender

von 10. Oktober 2009

Der Landtagsabgeordnete Bernhard Bönisch bleibt Kreisvorsitzender der CDU für Halle und den Saalekreis. Dazu wurde er am Samstagmittag auf dem Kreisparteitag der Union im Palais S in Halle (Saale) gewählt. Von 67 abgegebenen Stimmen entfielen 63 auf den 56jährigen, drei Delegierte votierten mit Nein. Eine Stimme war ungültig. Als Stellvertreter wurden Marco Tullner (58 Ja) und Michael Sprung (47 Ja) gewählt.

Der CDU-Kreisverband hat aktuell 376 Mitglieder und musste in den letzten Jahren einen Mitgliederschwund von rund einem Viertel verkraften. In diesem Jahr hingegen sei es ausgeglichen, so der alte und neue Kreisvorsitzende Bönisch. Man rechnet gar mit einem kleinen Mitgliederzuwachs. Gestoppt ist auch der Trend der fortschreitenden Alterung. Lag das Durchschnittsalter im letzten Jahr noch bei 52,6 Jahren, sind es aktuell 52,1 Jahre. Zurückzuführen sei das vor allem auf die Aufnahme jüngerer Mitglieder.

Informiert wurde in der Sitzung auch über die Finanzen der Christdemokraten. Demnach haben Einnahmen von 45.871,24 Euro Ausgaben von 42.847,82 Euro im letzten Jahr gegenüber gestanden. Hauptsächlich hat die CDU ihre Finanzen über Mitgliedsbeiträge erwirtschaftet. Im aktuellen Jahr hingegen ist ein deutlicher Zuwachs an Spenden zu verzeichnen, der bisherige Schatzmeister Oliver Klaus bezifferte diese auf rund 70.000 Euro.

Der alten und neue Kreisvorsitzende Bönisch zog eine Bilanz über die Arbeit der letzten Monate. Die Christdemokraten müssten das eigene Profil schärfen und Demagogen entlarven. Mit letzterem sind die populistischen Parteien gemeint. Gut sei es, das man auf Bundes- und Landesebene nicht auf eine Zusammenarbeit mit den Linken angewiesen sei. Im Kommunalen sehe das anders aus. “Auch wenn der Fraktionsvorsitzende Bodo Meerheim auch manchmal populistisch agiert”, so Bönisch. Die SPD sei jedoch nicht besser. “Wir haben die Wahl zwischen Teufel und Belzebub.” Die Zusammenarbeit sei dann ein purer Wille, eigene Ziele durchzusetzen. Auch wenn dies durchaus zu Zerreißproben in der eigenen Fraktion führe. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados bescheinigte Bönisch eine schlechte Arbeit und machte sie mitverantwortlich am schlechten Wahlergebnis der Sozialdemokraten.

Für die kommenden Wahlen werde man wohl vor allem die Linken als Gegner ins Auge fassen müssen, wie Bönisch aber auch andere Redner, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Christoph Bergner, deutlich machten. Er sei freilich überrascht gewesen, dass Petra Sitte (Linke) das Rennen bei der Bundestagswahl im Wahlkreis gemacht hat, so Bergner. “Ich hätte dem DGB-Vorsitzenden Johannes Krause mehr zugetraut.” In der künftigen politischen Arbeit gehe es wohl um die Alternative CDU oder Linke. “Und wir müssen die Wähler, die die Linke nicht wollen, zu uns holen”, so Bergner. Außerdem gelte es, in den Hochburgen der Linken stärker zu werden. "Was können wir für die Silberhöhe tun?", fragte Bergner. "Wir können es nicht zulassen, das Ghettos entstehen, wo die Argumente der CDU nicht ziehen."