Bombenfund: Auch Heime mussten evakuiert werden

von 28. Oktober 2011

Der Bombenfund in der halleschen Innenstadt am Donnerstag hat von den gut 600 Einsatzkräften viel gefordert, aber auch von den Mitarbeitern diverser Einrichtungen. Mehrere Pflegeheime mussten evakuiert werden.

Auch die 58 Bewohner sowie die 25 Mitarbeiter des Altenpflegeheims im Haus der Generationen der Franckeschen Stiftungen mussten die Räumlichkeiten verlassen. Die Bewohner wurden zügig und ohne Zwischenfälle in das Pflegeheim Akazienhof der Paul-Riebeck-Stiftung verlegt bzw. zu Angehörigen gebracht. „Bereits gegen 14:30 Uhr waren alle in Sicherheit und guter Betreuung“, weiß Michaela Erfurt. „Unsere Bewohner gehören ja zu jenen, die den zweiten Weltkrieg noch aus eigenem Erleben kennen. Mit schmerzlichen Erinnerungen. In solchen Momenten war unser Mitarbeiterteam besonders gefragt.“

Die stellvertretende Heimleiterin, die die Organisation im Haus der Generationen gemeinsam mit ihren beiden Kolleginnen Claudia Lichtenfeld und Kerstin Peschka managte, freut sich in der Rückschau über das große Engagement aller. „Da kamen Mitarbeiter ohne zu überlegen oder viel zu fragen aus dem Urlaub bzw. ihrem freien Tag. Übrigens nicht nur die aus unserem eigenen Haus, sondern auch aus anderen Pflegeheimen der Stiftung. Alles lief Hand in Hand. Trotz Ausnahmesituation ein echt tolles Gefühl.“

Das bestätigt auch Vorstand Andreas Fritschek, der allen Stiftungsmitarbeitern in besonderem Maße für den achtsamen und unkomplizierten Verlauf dankt. Zudem sei die Sondersituation ein Beleg dafür, dass der in allen Häusern der Paul-Riebeck-Stiftung vorliegende Krisenplan in der Praxis funktioniere.

Zusätzlich zu den eigenen Bewohnern nahm die Paul-Riebeck-Stiftung übrigens auch 125 Bewohner aus der Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii, einen Patienten aus dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara sowie zwei Anwohner auf. Nach der Bombenentschärfung wurden die Betroffenen ab 19 Uhr geordnet wieder in ihre Häuser zurück gebracht. Gegen 20:30 Uhr waren alle „Gäste auf Zeit“ wohlbehalten in ihren vertrauten vier Wänden.