Bröckel-Marktplatz: Großteil der Reparaturkosten bei Stadt

von 4. September 2011

Seit Jahren bröckelt das teure chinesische Pflaster auf dem halleschen Marktplatz vor sich hin. Lange wurde nach den Ursachen geforscht, lange war auch unklar, wer überhaupt zahlen muss. Stadt und Bauunternehmen waren da unterschiedlicher Auffassung (HalleForum.de berichtete mehrfach).

Nun hat die Stadtverwaltung im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung umfassend informiert. Ergebnis: Würden die Schäden behoben, bliebe Halle auf 80 Prozent der Kosten sitzen, die restlichen 20 Prozent müssten die Baufirmen tragen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachter. Hauptgrund für die Schäden ist der zu große Abstand der Dehnungsfugen. Die dunklen Platten dehnen sich bei Hitze aus, drücken aufeinander und es kommt zu den Abplatzungen. Außerdem hat das Gutachten festgestellt, dass der Haftverbund zwischen Bettungsschicht und Natursteinplatten nur unvollkommen ist.

Immerhin scheint der Markt nicht mehr so stark zu bröckeln wie noch in den ersten Jahren nach der Sanierung. Es sei "mittlerweile keine größere Aufweitung der Schadungsbilder mehr zu erkennen", heißt es in der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Fraktion MitBürger/Neues Forum.

Auch mit Blick auf die finanzielle Situation der Stadt ist also vorerst nicht mit einer großflächigen Instandsetzung zu rechnen. Zwischenzeitlich wollte die Stadt mit Hochdruckwasserstrahlen die schadhaften Fugen ausfräsen. Allerdings kam es dadurch zu weiteren Abplatzungen, deshalb machte die Stadt einen Rückzieher. Derzeit prüfe man, ob man ein neues Testfeld zum Ausloten neuer Technologie aufmachen könne, hieß es von der Stadt. "Bei alledem ist festzuhalten, dass die neue Marktplatzoberfläche uneingeschränkt gebrauchstauglich ist und auch in Zukunft nicht in Frage steht." Deshalb versucht die Stadt nun, zumindest die Baukosten für den Markt zu drücken. Rund 11,5 Millionen Euro hatte die Umgestaltung gekostet.

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