Bündnis „Halle gegen Rechts“ mit Protesterfolg zufrieden

von 11. Oktober 2015

Als Teil der Protestaktionen fand eine Fahrraddemonstration unter dem Motto „Nazis von der Straße klingeln“ von der halleschen Innenstadt zur Neustadt insbesondere bei Studierende großen Anklang.

Anlass der Proteste war ein geplanter Aufmarsch der neonazistischen Partei „Die Rechte“ in Halle-Neustadt unter dem Motto „Alle sagen nein zum Asylheim“. Auch der Oberbürgermeister Bernd Wiegand hatte alle Einwohnerinnen und Einwohner aufgerufen, neonazistischen Bestrebungen entgegenzutreten und sich dem friedlichen Protest des Bündnisses anzuschließen. Mit etwa 100 Teilnehmenden konnte die rechtsextreme Partei weniger Menschen mobilisieren als zuvor angekündigt. Die Teilnehmer der „Rechten-Demo“ kamen auch nicht weit, und statt der ursprünglich geplanten ca. 4 km langen Route konnte der rechtsextreme Aufmarsch in der Neustadt kaum 20 Meter laufen. Gewaltfrei aber engagiert und entschlossen hatten sich ihnen Teilnehmende der Gegendemonstration in den Weg gesetzt und ihre Route versperrt. So mussten die Neonazis mehrere Stunden eingekesselt von der Polizei unter lautstarkem und kreativem Gegenprotest ausharren, bis ihre Abreise eskortiert von der Polizei und einem Pfeifkonzert der Gegendemonstrant_innen erfolgte.

„Während in Deutschland derzeit rassistische Demonstrationen und Übergriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte drastisch ansteigen, haben engagierte Bürgerinnen und Bürger von Halle heute ein beeindruckenden Zeichen gegen Hass und Rassismus gesetzt“, betonte Christof Starke, Sprecher von „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“.

Das Bündnis zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des Gegenprotests, dass es gelang, den Neonaziaufmarsch zu stoppen. Das Bündnis hofft, dass sich auch an anderen Orten mehr Menschen gegen Rechtsextremismus und Rassismus aufstehen und Solidarität mit Geflüchteten eintreten.

„Halle hat heute gezeigt, die Zivilgesellschaft kann sich erfolgreich gegen rechte Aufmärsche und dumpfe Parolen wehren, wenn angekündigten öffentlichen Auftritten von Neonazis entschlossen entgegen getreten wird“, so Julia Burghardt, Sprecherin des Bündnisses, weiter.

Nachdem die Neonazis mit Ihrem geplanten Aufmarsch in der Neustadt auf voller Linie gescheitert waren, hatten einige Teilnehmenden in einer verzweifelten Aktion weitgehend unter Ausschluss von Öffentlichkeit noch eine Spontan-Demonstration im Stadtteil Silberhöhe in Halle, abgehalten.

Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage