Bürgerarbeit hält in Halle Einzug

von 9. Juli 2010

Wie können Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot gebracht werden? In Sachsen-Anhalt wurde dazu das Projekt Bürgerarbeit ins Leben gerufen, in Bad Schmiedeberg getestet. Nun wird die Bürgerarbeit auf ganz Deutschland ausgedehnt ARGEn und Jobcenter konnten sich um eine Teilnahme bewerben. Am Freitag hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) den Zuschlag erteilt, auch in Halle (Saale) wird es künftig „Bürgerarbeiter“ geben.

Langzeitarbeitslosen werden gemeinnützige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen angeboten, von Helfertätigkeiten im sozialen Bereich bis hin zur Mitarbeit im Heimatmuseum. Der Monatsverdienst wird 900 Euro brutto für eine Beschäftigung mit 30 Wochenstunden betragen.

„Zweifellos werden vom Bundesprogramm Bürgerarbeit neue Impulse gegen Langzeitarbeitslosigkeit ausgehen. Allerdings sind Bürgerarbeitsplätze nur eine Alternative gegen Arbeitslosigkeit und kein Ersatz für reguläre Beschäftigungsverhältnisse am ersten Arbeitsmarkt“, so Kay Senius von der Arbeitsagentur.

Kritik an der Bürgerarbeit kommt von den Linken. Sie führe nicht aus Hartz IV heraus, sondern halte die Betroffenen in diesem System fest. So seien sie nicht in der Arbeitslosenversicherung versichert und könnten sich auch keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld nach Ablauf der Bürgerarbeit erwerben. Bei höchstens 30 Wochenstunden sei zudem kein existenzsicherndes Einkommen erzielbar.