Bundespräsident Gauck übergibt 20. Deutschen Umweltpreis

von 25. Oktober 2012

Die Preisträger hätten „mit ihren wegweisenden technischen Entwicklungen und ihrem persönlichem Einsatz in der Photovoltaik weltweit Maßstäbe gesetzt und sie damit global maßgeblich vorangebracht“, betont DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Zu Gast sein werden unter anderem Bundesumweltminister Peter Altmaier und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich.

Zu dem feierlichen Festakt am Sonntag im Leipziger Gewandhaus werden über 1.200 geladene Gäste erwartet – darunter der frühere Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Prof. Dr. Klaus Töpfer, der den Deutschen Umweltpreis der DBU 2002 erhielt. Auch Physik-Nobelpreisträger Dr. Georg Bednorz wird zugegen sein. Durch die Veranstaltung führt die TV-Moderatorin Katrin Bauerfeind. Die 30-Jährige ist bekannt aus ihrem Magazin „Bauerfeind“ auf 3Sat und der „Harald Schmidt Show“. Im Gespräch mit der Moderatorin werden Bundesminister Altmaier, Ministerpräsident Tillich, DBU-Generalsekretär Brickwedde und DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl auf aktuelle Themen eingehen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen das Gewandhaus Brass Quintett sowie der Gewandhausorganist Michael Schönheit. Die vielfach ausgezeichneten Künstler sind für ihren musikalischen Facettenreichtum bekannt. Zu ihrem Repertoire zählen klassische Barockklänge, moderne Rhythmen und jazziger Groove. Die Höhepunkte der Veranstaltung sendet 3sat in einer „spezial“-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „nano“ am Sonntagnachmittag um 16 Uhr. Darin wird Moderator Ingolf Baur die Preisträger 2012 vorstellen, die sich das Preisgeld teilen werden: das Unternehmer-Forscher-Duo Bett/Lerchenmüller und SMA-Chef Cramer erhalten jeweils 250.000 Euro.

Brickwedde hatte bei der Bekanntgabe der neuen Preisträger darauf hingewiesen, dass sich Cramers Unternehmen durch hochinnovative Solar-Wechselrichter auszeichne, durch die der in Photovoltaikanlagen produzierte Gleich- in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt wird und die zunehmend die hochkomplexen Aufgaben der Netzintegration von Solarstrom übernähmen. Mit dem Entwickeln spezieller Techniken, dem Vereinfachen von Installation und Wartung sowie dem Steigern der Wirkungsgrade der Wechselrichter auf den enormen Wert von 99 Prozent habe SMA einen wesentlichen technologischen Beitrag zum Durchbruch der Photovoltaik und zur Kostensenkung geleistet. Mit dem Batterie-Wechselrichtersystem „Sunny Island“ habe Cramer zudem eine modulare netzunabhängige Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern vorangetrieben. Seine Mitarbeiter beteilige er an Informations- und Entscheidungsprozessen und finanziell am Unternehmenserfolg. Ganz wesentlich für ihn sei auch der Einsatz nachhaltiger Energiekonzepte in firmeneigenen Gebäuden.

Zu den Preisträgern Bett und Lerchenmüller hatte Brickwedde ausgeführt, sie hätten mit ihrer Konzentrator-Technologie, die Sonnenlicht mit hocheffizienten Mehrfach-Solarzellen und speziellen Sammellinsen weitaus wirkungsvoller nutzen kann als herkömmliche Silizium-Module, neue Maßstäbe in der Photovoltaik gesetzt und seien „der lebende Beweis für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut. Gemeinsam sind sie erfolgreich den weiten Weg von der Vision zum industriellen Produkt gegangen.“ Im Ergebnis würden mit dieser Technik Modulwirkungsgrade von derzeit etwa 30 Prozent erreicht. Damit sei die Energieausbeute rund doppelt so groß wie bei herkömmlicher Silizium-Technologie. Mittlerweile gelte die Technologie als eine der besten weltweit in der konzentrierenden Photovoltaik und werde in Solarkraftwerken in vielen sonnenreichen Regionen eingesetzt.

Mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU – dem unabhängigen, mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas – werden Leistungen ausgezeichnet, die vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden. Er richtet sich an Personen, Firmen und Organisationen. Es können Projekte, Maßnahmen oder Lebensleistungen einer Person prämiert werden. Kandidaten für den Deutschen Umweltpreis werden der DBU vorgeschlagen. Berechtigt dazu sind etwa Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen und Forschungsgemeinschaften, Medien, das Handwerk und Wirtschaftsverbände. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Eine vom DBU-Kuratorium ernannte Jury, besetzt mit unabhängigen und herausragenden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Gruppen, empfiehlt dem DBU-Kuratorium die Preisträger für das jeweilige Jahr. Das DBU-Kuratorium fällt die Entscheidung.