Bundesratspräsident Reiner Haseloff würdigt Lebensleistung von Kurt Biedenkopf

von 13. August 2021

Zum Tode von Kurt Biedenkopf erklärt Bundesratspräsident Reiner Haseloff:

„Mit Prof. Kurt Biedenkopf verlieren wir eine der großen und prägenden Politikergestalten Deutschlands. Unvergessen ist sein Wirken als sächsischer Ministerpräsident. Der außerordentlich erfolgreiche Weg des Freistaates Sachsen ist eng mit seinem Namen verbunden. Das große Vertrauen der Menschen in Sachsen sprach sich in seiner zweimaligen Wiederwahl als Ministerpräsident aus. Er war zum Inbegriff des ´Landesvaters´ geworden.

Dankbar und in großer Trauer verneige ich mich vor der Lebensleistung von Kurt Biedenkopf. Mein Mitgefühl gehört seiner Familie.“

Kurt Biedenkopf im Bundesrat

Nach der Landtagswahl im Oktober 1990 bestimmte das sächsische Landesparlament Kurt Biedenkopf zum ersten Ministerpräsidenten des Freistaates nach der Wiedervereinigung. Er übte dieses Amt fast 12 Jahre – bis zu seinem Rücktritt im April 2002 – aus. In dieser Zeit gehörte Biedenkopf auch dem Bundesrat an. Am 15. Oktober 1999 wählte ihn die Länderkammer für die Zeit vom 1. November 1999 bis 31. Oktober 2000 zu ihrem Präsidenten.

Zu einem der prägenden Ereignisse seiner Präsidentschaft gehörte im Sommer 2000 der Umzug des Bundesrates von Bonn nach Berlin. Als Präsident eröffnete Biedenkopf am 29. September 2000 die erste Plenarsitzung des Bundesrates im neuen Berliner Domizil. In seiner Rede rief er die Mitglieder des Hauses dazu auf, zum Beginn der “Berliner-Zeit” die Entschlossenheit zu erneuern, Deutschlands bundesstaatliche Ordnung zu erhalten und sie zum Wohle Europas zu sichern.

Kurt Biedenkopf war der erste Bundesratspräsident aus Sachsen. Zwischen November 2015 und Oktober 2016 übernahm der Freistaat mit Stanislaw Tillich zum zweiten Mal die Präsidentschaft im Bundesrat.

Der Bundesrat wird Kurt Biedenkopf ein ehrendes Andenken bewahren.