Bundesweites Engagement für Inklusion

von 3. Dezember 2012

Eine anhaltend hohe Arbeitskräftenachfrage kennzeichnet seit Monaten den heimischen Arbeitsmarkt. Jüngere, Ältere und inzwischen auch Langzeitarbeitslose profitieren davon.
Aber es gibt eine Gruppe, die immer noch nicht genug vom Aufschwung mitgenommen wird: Menschen mit Behinderung, daher verdienen sie auch mit Blick auf die Fachkräfteverknappung viel mehr Aufmerksamkeit.

„Ein Handicap haben und volle Leistung bringen – das ist möglich“, weiß Dr. Petra Bratzke, Geschäftsführerin der Halleschen Arbeitsagentur. „Menschen mit Behinderung sind – an der richtigen Stelle eingesetzt- voll leistungsfähige Mitarbeiter/innen. Aus rein ökonomischen, aber auch aus sozialpolitischen Gründen) sollten sich Personalverantwortliche dieses Potenzial zunutze machen. Gut qualifizierte Menschen mit Behinderung sind in allen Berufsgruppen, auch in Engpassberufen, zu finden. Bei der Personalauswahl müssen diese als ein Part von vielen Leistungsträgern in unserer Gesellschaft verstanden werden“ betont die Geschäftsführerin.
„Die Sensibilisierung für das Thema ist wichtig“, so Bratzke. Arbeitslosen Menschen mit Behinderung fällt es schwerer, eine neue Arbeit zu finden als anderen. In der Stadt Halle waren im November 2012 627 Menschen mit einer Schwerbehinderung ohne Arbeit, davon sind 62 % im Alter von 55 bis 65 Jahren. Im Saalekreis sind derzeit 335 Personen arbeitslos gemeldet, hier sind 35% im Alter ab 55 Jahren.
Das nehmen die Vermittler zum Anlass und sprechen gezielt mit Arbeitgebern, um ihnen anhand von Bewerberprofilen Menschen mit Behinderung als mögliche Arbeitnehmer vorzustellen. Die Experten in der Arbeitsagentur mit ihren Netzwerken von Integrationsfachdiensten bis hin zum Technischen Berater sind Ansprechpartner sowohl für schwerbehinderte Personen als auch für Arbeitgeber. „Was sie bieten können an Beratung, Vermittlung, finanzieller oder technischer Unterstützung, hängt immer davon ab, was die behinderte Arbeitskraft benötigt bzw. welche Ausstattung beim Betrieb erforderlich ist. Jeder Fall ist anders und daher einzeln abzuklären.“, schildert Bratzke. Weiterhin wird es in diesem Jahr eine Unternehmensauszeichnung geben. „Wir zeichnen erstmals Betriebe aus, die sich besonders für die Beschäftigung von Menschen mit Handicaps einsetzen“, so Bratzke weiter.

Hintergrundinformation:
Neben der Aktionswoche engagiert sich die BA bereits in zahlreichen Initiativen und Maßnahmen, um Inklusion in Deutschland voranzutreiben. Außerdem veröffentlicht die BA zum Auftakt der Aktionswoche online eine Kurzinformation mit Daten zur Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung.
Die BA unterstützt mit der Woche der Menschen mit Behinderung den Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.