1994 wurde er als Professor für Bildnerische Grundlagen / Farbe_Licht_Raum im Fachbereich Design der BURG berufen, wo er bis 2004 lehrte und von seinen Studierenden hoch verehrt wurde. Bereits vier Jahre nach seiner Berufung wurde er zum Rektor gewählt und navigierte die Hochschule bis 2003 mit seiner positiven und warmherzigen Art und klaren Haltung durch eine schwierige Phase des Umbruchs.
Als bildender Künstler befasste er sich vor allem mit Kunst-am-Bau-Projekten. So gehört zu seinen frühen künstlerischen Arbeiten die Innengestaltung des bereits erwähnten Kinos Prisma in Halle-Neustadt, welches 1999 zerstört wurde. Hauptwerke seines Schaffens sind der Kircheninnenraum von St. Mariä in Tripkau, der Raum der Stille im Universitätsklinikum Halle (Kröllwitz), die Werke für die Dietrich-Bonhoeffer-Kapelle des Krankenhauses Martha-Maria in Halle-Dölau sowie das Farbkonzept der Werkhallen für das BMWWerk in Leipzig.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Hochschuldienst engagierte er sich politisch bei den MitBÜRGERN für Halle und vertrat diese von 2004 bis 2013 im Stadtrat der Stadt Halle. 2005 wurde er für sein vielfältiges Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Mit seiner authentischen Persönlichkeit, seiner klaren Haltung, seiner Freude am Diskurs, seiner Toleranz und seiner warmherzigen Zugewandtheit war Ludwig Ehrler für die BURG eine der prägendsten Persönlichkeiten der Nachwendezeit. Sein Schön, dass Du da bist …., das er seinen Freunden aufmunternd zurief, seinen Humor und seine Zuwendung wird die Hochschule sehr vermissen.
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle trauert nicht nur um einen ehemaligen Rektor und Kollegen, sondern auch um einen guten Freund, der die BURG nach innen und außen vertrat und ihr Bedeutung und Sympathie verschaffte. Seine Meinung und sein Urteil hatten bis zum letzten Tag Gewicht.
Unser tiefes Mitgefühl gilt Marie Anne Fliegel und der gesamten Familie.