Christopher Street Day 2010 in Halle

von 12. September 2010

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Alljährlich findet der CSD in Halle statt, so auch dieses Jahr unter dem Motto „Bildung für Vielfalt“. Eingeladen hatten das SchwulLesBische BBZ “lebensart” e.V., die Aids-Hilfe Halle e.V., der Dornrosa e.V. und der schwul-lesbische Sportverein “Saaleperlen” e. V. auf den Marktplatz in Halle, um für gleiche Rechte Homosexueller zu demonstrieren und um für Akzeptanz im Alltag zu werben. Parallel zum CSD gaben sich im Standesamt zwei Frauen das Ja-Wort. Ein buntes, gut besuchtes Fest war es, bei denen auch viele Passanten den Weg zur Bühne und den Infoständen fanden. Neben Informationen, Beratung und Bühnenprogramm wurde es am Samstag auch politisch, denn eine Diskussion mit Vertretern von SPD, CDU, Grüne, Linken und FDP wurde abgehalten. Bezüglich der rechtlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gegenüber Ehe und Familie im „heterosexuellen“ Sinne wurde in der letzten Zeit viel erreicht. So zum Beispiel das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hinsichtlich der Benachteiligung Homosexueller bei Erbschaften, welches als verfassungswidrig erklärt wurde. Doch es gibt noch viel tun, um eine wirkliche Gleichstellung zu erreichen. Zentraler Punkt war allerdings die Einbeziehung der Thematik „Gleichgeschlechtliche Liebe/Partnerschaften“ in den Grundschulunterricht. Desweiteren sollen in den Bereichen Schule, Jugendhilfe und Sozialarbeit Tätige in adäquater Form zum Themenfeld „Sexuelle Orientierungen – Vielfalt, gleichgeschlechtliche Lebensweisen, Homophobie und Diskriminierung“ verpflichtend fortgebildet werden. Allerdings hatte man bei der Diskussionsrunde leicht den Eindruck, dass dieses Thema gegen Ende hin nur am Rande betrachtet wurde. Denn das Gespräch artete in „Wahlkampf-Geplänkel“ aus – der Saalekanal gewann plötzlich an Stellenwert. Was dieses Vorhaben mit der Intention des CSD zu tun hatte, konnte keiner so richtig verstehen. Aber die Veranstaltung ging weiter. Die Kusinen, das musikalische Highlight des diesjährigen CSD, beendeten ihr Konzert mit der Kreation der „Halle-Hopps-Polonaise“, zu der sich viele Menschen einreihten, um mehrmals rund um das Festgelände zu “hoppsen”.