Commerzbank Halle im ersten Halbjahr 2020 auf Wachstumskurs

von 5. August 2020

Corona-Krise beschleunigt Digitalisierung

Einen Großteil der neuen Kunden gewann die Commerzbank über digitale Kanäle. „Das Kundenverhalten hat sich während der Corona-Zeit verändert. Jeder dritte Kunde nutzt die digitalen Kanäle nun intensiver als vorher“, so Bendicks. Das gelte insbesondere für das Mobile Banking: „Viele Kunden wissen jetzt, wie bequem sich alltägliche Bankgeschäfte mit dem Smartphone erledigen lassen.“ Deutschlandweit hat die Banking-App aktuell über 1,5 Millionen aktive Nutzer. Das sind so viele wie nie zuvor. In der Region stieg die Zahl der Nutzer seit Jahresbeginn um 12 Prozent. Gleichzeitig baut die Commerzbank die Leistung ihrer Banking-App weiter aus: Ab sofort können Nutzer auch mobil Wertpapiere kaufen und verkaufen.

Auch im Firmenkundengeschäft hat die Corona-Krise die Digitalisierung weiter vorangetrieben: „Der Bedarf nach elektronischer Zahlungsabwicklung ist gestiegen, so bsw. beim Thema eRechnung, “ sagte Thomas Gillmeister, Niederlassungsleiter Firmenkunden. Seit Anfang 2020 kooperiert die Commerzbank mit dem E-Invoicing-Fintech crossinx. Zusammen mit dem Experten bietet sie Lösungen rund um den elektronischen Austausch von Bestell- und Rechnungsinformationen an. Damit könnendieProzesskosten um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu klassischen Rechnungsabläufen gesenkt werden.

In der Krise an der Seite der Kunden

„Das Kundenverhalten bestätigt unsere ‚Mobile First‘-Strategie“, sagte Bendicks. „Gleichzeitig haben wir gerade in der Krise gesehen, wie wichtig individuelle Beratung bei komplexen Finanzthemen ist.“ Vor allem Unternehmen hatten einen hohen Beratungs- und Kreditbedarf. Insgesamt hat die Commerzbank seit Mitte März bundesweit rund 21.000 Finanzierungsanfragen von Firmen- und Unternehmerkunden erhalten. Mehr als die Hälfte davon betrafen KfW-Programme. „Mit 125 Kreditanfragen allein aus dem Bereich Unternehmerkunden waren auch unsere Berater in der Region Halle stark nachgefragt“, sagte Bendicks. Bundesweit hat die Bank ein Volumen von über zehn Milliarden Euro an Finanzierungen bereitgestellt, davon knapp 15 Millionen Euro im Bereich Unternehmerkunden Region Halle und 61 Millionen Euro im Bereich Firmenkunden (Jahresumsatz ab 15 Mio Euro) in der Region Leipzig und Halle. Das Kreditbestandsvolumen wuchs im ersten Halbjahr bei den Unternehmerkunden in der Region Halle um 2 Prozent auf 258 Millionen Euro, im Bereich Firmenkunden (Region Leipzig und Halle) um 3 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Darüber hinaus unterstützt die Commerzbank noch bis Ende des Jahres ihre Kunden mit Stundungen und Tilgungsaussetzungen. Bis Ende Juni wurden bundesweit mehr als 33.000 Kredite gestundet.

Neue Investitionen und die Finanzierung von Immobilienvorhaben spielten trotz Corona auch im ersten Halbjahr eine große Rolle. „Viele Kunden haben die niedrigen Zinsen genutzt und in Immobilien investiert“, sagte Bendicks. „Im Raum Halle wurden Baufinanzierungen in Höhe von 46 Millionen Euro vergeben. Damit wuchs der Bestand an Baufinanzierungskrediten auf über 460 Millionen Euro.“ Daneben wurden kleinere Renovierungsarbeiten an Immobilien oder Möbel mit Ratenkrediten in Höhe von 15 Millionen Euro finanziert. Der Bestand an Ratenkrediten wuchs somit auf knapp 59 Millionen Euro.

Kunden nutzen niedrige Kurse zum Kauf von Wertpapieren

Bei der Geldanlage suchten viele Anleger angesichts der zwischenzeitlich stark gefallenen Aktienkurse die persönliche Beratung. „Viele Kunden sind unserem Rat gefolgt und haben Panikverkäufe vermieden. Oft haben Kunden die niedrigeren Kurse genutzt, um Wertpapiere nachzukaufen“, unterstrich Bendicks. Besonders beliebt waren Wertpapiersparpläne: Ihre Anzahl stieg in der Region um 9 Prozent. „Mit dem regelmäßigen Kauf von Fonds inklusive ETFs können Kunden ihr Vermögen trotz der Volatilität an den Aktienmärkten auf lange Sicht vermehren“, erläuterte der Privatkundenchef. „Gespart werden kann schon ab monatlich 25 Euro.“

Kapitalmarktausblick der Commerzbank-Experten
Seit Mai sind wieder deutliche Erholungstendenzen zu sehen, auch wenn konjunkturell das Erreichen der Vorkrisenniveaus nicht vor Sommer 2022 zu erwarten ist. Mit Blick nach vorne ist mit einer schwankungsreicheren Bewegung am Markt zu rechnen – bei einer langfristig positiven Grundtendenz. Der Privatanleger sollte in der aktuellen Situation weiter auf einen breit gestreuten Korb an Wertpapieren setzen. Aktien bleiben dabei essentiell und können durch Gold, Unternehmens- und einzelne Staatsanleihen sowie Investitionen in Immobilienfonds ergänzt werden.