In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag soll der Atommülltransport nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern auch durch Halle (Saale) rollen. Dabei soll der Castor-Zug auch in der Saalestadt von Protesten begleitet werden. Die Anti-Atom-Initiative Halle ruft zu bunten und kreativen Protesten auf.
Am 15. Dezember um 17 Uhr beginnt vor dem Marktschlösschen am Marktplatz mit einer Auftaktkundgebung ein Demonstrationszug gegen den Atommülltransport. Die Demonstration führt dann als Laternen-Umzug vom Markt über die Große Steinstraße, den Hansering und den Oberen Boulevard zum Hauptbahnhof.
Die Endlagerfrage ist weiterhin ungelöst und das Problem des Atommülls wird immer nur von A nach B verschoben. Wir fordern die Abschaltung aller Atomanlagen! Das ist für uns die einzige Lösung des Problems, erklärte Mitinitiator Markus Lütge die Proteste. Niemand wisse, was in Zukunft mit dem strahlenden Abfall geschehen soll. Die Suche nach einem sicheren Endlager für hochradioaktiven Atommüll ist bisher erfolglos, und zwar weltweit. Bei ungeklärter Endlagerung stellt jeder Atomtransport in ein temporäres Zwischenlager zusätzliche unnötige Gefahren für die Bevölkerung an der Transportstrecke dar. Der Castor-Transport nach Lubmin ist überflüssig und unverantwortlich.
Der Castorzug aus dem französischen Cadarache soll Atommüll aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe und aus dem Atomforschungsschiff "Otto Hahn" in das Seebad Lubmin bei Greifswald bringen. Tausende Polizisten werden die Bahnstrecke dorthin absichern. Die halleschen Proteste werden unter anderem von SPD, Linken, Grünen, DGB, Neuem Forum, Friedenskreis, Reformhaus und Nabu unterstützt.