Der Riebeckturm schrumpft

von 9. September 2010

Seit einem Monat wird der nördliche Riebeckturm abgerissen. Außer einem Gerüst haben die Hallenser nicht viel davon gesehen. “Viele haben sich schon gefragt, warum man vom Abriss nichts sieht”, sagte HWG-Architekt Christian Zeigermann. “Doch Abriss fängt bei uns mit dem Entkernen an.” Und ab sofort wird auch der Rückbau deutlich. Denn die oberen drei Etagen mit Fahrstuhlschacht und Dach sind mit Hilfe eines Minibaggers abgerissen. Nun fällt Woche für Woche eine Etage, bis dann im Frühjahr kommenden Jahres nichts mehr von dem Hochhaus steht, wie Bauleiter Lutz Gebauer erläutert. Gearbeitet werde werktags ab 7 Uhr. Fünf Arbeiter rücken in luftiger Höhe mit Presslufthammern dem Stahlskelett und dem Gleitkern zu Leibe. Am Wochenende haben die Bauleute frei. Erst wenn sich Zeitverzug einstelle, werde wohl auch am Wochenende gearbeitet. Doch davon geht Gebauer erstmal nicht aus. Insgesamt kostet der Abriss 1,056 Mio Euro.

Einen Neubau wird es am Riebeckplatz vorerst nicht geben. Stattdessen soll anstelle des Hochhauses erstmal eine Freifläche entstehen. Zum Hofbereich im Charlottenviertel hin werde es eine abgetreppte, terrassenartige Grünfläche geben. An der oberen Kante sollen Bäume gepflanzt werden. Wie Christian Zeigermann erläuterte, keine geschützten Bäume, so dass diese bei einem eventuellen Neubau auch schnell gefällt werden können. Am unteren Ende sei eine Steinkante vorgesehen, auf der man auch sitzen könne. Erhalten bleiben die Treppenanlage nördlich der Haltestelle sowie die Treppe zwischen Hochhaus und Supermarkt. Bei dieser werde aber der Oberbau, der noch aus Zeiten der bestehenden Überführung stammt, ebenfalls abgerissen.

Wann Turm zwei fällt ist noch unklar. Man warte auf Fördermittel, doch wolle man im kommenden oder übernächsten Jahr schon auch dieses Haus abgerissen haben, erläuterte Zeigermann. Wie schon beim Nordturm wird auch hier ein Landschaftsbüro die als Interimslösung gedachte Gestaltung übernehmen.

Abrisspläne hegt die HWG auch für einen Plattenbau neben dem Nordturm. Viele Mieter haben das Haus schon verlassen. Doch eine endgültige Entscheidung ist noch nicht getroffen. “Der HWG gehört das Haus nicht allein”, so Zeigermann. Derzeit sei man in Verhandlungen mit dem Miteigentümer. Genau diese schwierigen Grundstücksverhältnisse hindern das Unternehmen auch an einem Abriss des benachbarten Edeka-Supermarktes. Dieser ist mittelfristig ebenfalls vorgesehen.