Als Student war er selbst gegen die Volkszählung, hat protestiert. Und als sie dann kam, haben wir uns gewundert, wo denn nun all die bösen Fragen sind, sagt Manfred Scherschinski. Er ist heute als Chef des Statistischen Landesamtes für die neue Volkszählung, den Zensus 2011, in Sachsen-Anhalt verantwortlich.
Am 9. Mai startet die Befragung, die auf einer
EU-Verordnung aus dem Jahre 2008 beruht. Diese schreibt vor, dass alle Mitgliedsstaaten in einem regelmäßigen Turnus von zehn Jahren bestimmte Daten zur Bevölkerung und Wohnsituation ihrer Einwohner erheben. In Litauen, Lettland, Bulgarien, der Tschechischen Republik, Griechenland und Großbritannien wurde schon gezählt. Den spätesten Erhebungsstichtag hat Schweden mit dem 31. Dezember 2011.
Letztmalig gezählt wurde in der BRD 1987, in der ehemaligen DDR 1981. Der Zensus 2011 ist das augenblicklich größte Projekt in der amtlichen Statistik. Dabei setzen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder auf die Teamarbeit mit den Kommunen.
In Sachsen-Anhalt haben 37 kommunale Erhebungsstellen ihre Arbeit aufgenommen. Diese sind zurzeit mit den notwendigen Vorbereitungen für die Erhebung zum Stichtag beschäftigt. Die Hauptaufgaben der örtlichen Erhebungsstellen sind die Durchführung der Haushaltestichprobe, die Befragung an Sonderanschriften (Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften) und die Klärung von Unstimmigkeiten.
Ein besonderes Augenmerk beim Zensus 2011 liegt auf dem Datenschutz. So werden die Daten durch bauliche, technische und organisatorische Zugangsbeschränkungen zu den Rechenzentren der statistischen Ämter gesichert. Außerdem werden Maßnahmen zur Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit getroffen, die insbesondere die Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität der Daten gewährleisten. Bei der Nutzung allgemein zugänglicher Netze werden dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Verschlüsselungsverfahren angewendet.