Deutschlandstipendium: geringer Zuspruch für Halles Hochschulen

von 27. Dezember 2011

Mit dem Deutschland-Stipendium will die Bundesregierung talentierte Studenten fördern. Doch an den halleschen Hochschulen konnten im bundesweiten Vergleich nur sehr wenige Stipendien vergeben werden. Grund: die Finanzierung der Plätze soll zur Hälfte durch Unternehmen erfolgen. Doch war es hier nicht gelungen, auch für wirklich alle geplanten Plätze einen Partner aus der Wirtschaft zu finden.

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gibt es in diesem Wintersemester 35 Stipendiaten, bis zu 81 sollten den Plänen der Bundesregierung eigentlich möglich sein. An der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (5 mögliche Plätze) und der Evangelische Hochschule für Kirchenmusik (1 möglicher Platz) gab es sogar gar kein Stipendium.

Im landesweiten Durchschnitt konnten 68 Prozent aller Stipendienplätze vergeben werden. Das wertet Birgitta Wolff (CDU), Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, als Erfolg. „Dass Hochschulen und Unternehmen auch hier an einem Strang ziehen, ist mehr als begrüßenswert – und ganz im Sinne der auch vom Land verfolgten Politik, mithilfe von veränderten Förderrichtlinien und Transfergutscheinen weitere Anreize und Plattformen für den Dialog zwischen Unternehmen und Hochschulen zu schaffen.“ An den Hochschulen in Sachsen wurden nur 58 Prozent und in Thüringen 41 Prozent der Plätze besetzt.

„Entgegen erster Skepsis auch in den Rektoraten sind wir auf einem guten Weg, der sich in den kommenden Jahren dank Unterstützung aus der hiesigen Wirtschaft, aber auch durch private Stifter, ausbauen lässt“, freut sich Prof. Armin Willingmann, Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt und Rektor der Hochschule Harz. „Erwartungsgemäß hatten es die Hochschulen im Lande mit einer anwendungsorientierten Ausrichtung etwas leichter, in der Wirtschaft oder bei Institutionen Stipendien einzuwerben.“ Im Vorfeld hatten die Hochschulen einen hohen Bürokratieaufwand beim Bewerbungsverfahren kritisiert.

Mit dem Deutschlandstipendium sollen langfristig 8 Prozent der leistungsstarken Studierenden an staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland gefördert werden, wobei deren Zahl kontinuierlich anwachsen soll. Neben Unternehmen und Institutionen wie Stiftungen, Verbänden und Vereinen können auch Privatpersonen und Alumni als Förderer auftreten.