Die Hüllen beim Bahnsteigbau in Leipzig Hbf sind gefallen • Gleise im Stadtgebiet werden mit Großtechnik erneuert

von 20. Februar 2015

Informationen zu den Verkehrseinschränkungen erhalten Reisende an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Bahn: 0180 6 99 66 33* sowie im mdr auf Texttafel 738 und im Internet unterwww.bahn.de/bauarbeiten(Siehe auch Verkehrsmeldung 042/2015).

Im Leipziger Hauptbahnhof: Die Staubschutz-Planen entlang der neuen Bahnsteige 10 und 11 im Leipziger Hauptbahnhof sind gefallen. Die Planen, welche die Promenaden vom Baugeschehen abschirmen, bleiben noch. Derzeit werden die ersten neuen Bahnsteigkanten in der Bahnhofshalle gesetzt. Die Konstruktionen, auf denen der neue Bahnsteig über die quer verlaufenden Tunnel verläuft, werden betoniert. Beim Bau der sechs neuen Bahnsteige sind etwa drei Viertel geschafft. Auch die Neuordnung des Spurplans im Gleisvorfeld liegt gut im Zeitplan. Von 22 Kilometern neu zu bauendem Gleis und 65 neuen Weichen sind weit über die Hälfte fertig. Ziel ist eine schnelle Ein- und Ausfahrt für die Züge und ein komfortabler Ein- und Ausstieg für die Reisende im Leipziger Hauptbahnhof, wenn im Dezember die 123 Kilometer lange Neubaustrecke Erfurt?Leipzig/Halle in Betrieb geht. Für den Gleisanschluss der Bahnsteige müssen Anfang März noch vier Weichenverbindungen eingebaut und in die Stellwerkstechnik integriert werden.

Im Leipziger Stadtgebiet: Während dieser Sperrungen werden vom Bahnhof Leipzig-Leutzsch bis nach Wahren die Gleise von Grund auf erneuert. Hier werden die Auflageschicht für die Gleise, das Planum, der Schotter für die Gleisjoche sowie die Gleise selbst mit einer schienengebundenen Großmaschine stabil gemacht. Diese stellt im Fließbandverfahren alle Schichten der Gleisfahrbahn vom Planum über das Schotterbett bis zum exakt ausgerichteten Gleis in einem kontinuierlichen Arbeitsablauf her. Das erspart viele Einzelschritte beim Bau mit vielen einzelnen Gleissperrungen, Baustellentransporten und Verkehrseinschränkungen auf der Schiene und auf Zufahrtsstraßen. Ziel ist die Erhöhung der möglichen Geschwindigkeit im so genannten Leipziger Güterring und im Bahnhof Leutzsch.

Die neuen, bis über 400 Meter langen Bahnsteige 12, 13 und 14 waren im September 2014 in Betrieb gegangen. Die Bahnsteige 10, 11 und 15 folgen im September dieses Jahres. Über der derzeit gesperrten Rackwitzer Straße und über die Parthe entstehen im unmittelbaren Ausfahrbereich des Leipziger Hauptbahnhofs die letzten zwei von acht Bahnbrücken. Ziel ist hier, die Brücken soweit fertig zu stellen, dass die Straße mit Gehwegen im Juli wieder frei gegeben werden kann. Die neuen Bahnbrücken überspannen dann die Straße komplett, es gibt keine Mittelstütze mehr auf der Fahrbahn. Eine zuvor geplante etappenweise Fertigstellung mit zwischenzeitlicher Öffnung der Straße für einige Wochen entfällt damit.

Darüber hinaus entsteht entlang der Hermann-Liebmann-Straße direkt an den Bahnanlagen auf einem halben Kilometer eine vier Meter hohe Schallschutzwand. Sie ist beidseitig schallabsorbierend und hat dadurch eine besonders hohe Wirkung für die angrenzenden Stadtgebiete.

Am Museumsgleis 24 stehen die Mitarbeiter des Informationspunktes von Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 19 Uhr zur Verfügung. Unterwww.vde8.degibt es detaillierte Informationen. Wer Life im Baugeschehen dabei sein möchte, nutzt die Webcams mit Blick in den Bahnhof und auf das Gleisvorfeld.

Hintergrund: Im Dezember 2015 wird die Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle (Teil des Projektes Nürnberg-Berlin, VDE8) an den Leipziger Hauptbahnhof angeschlossen. Ziel ist unter anderem eine Fahrzeit von Leipzig nach Erfurt in einer dreiviertel Stunde, von Leipzig nach Nürnberg von etwa zwei Stunden. Dafür werden moderne Zugangsmöglichkeiten geschaffen, verlängerte Bahnsteige und schnellere Zufahrtsgleise für den Fernverkehr. Züge können künftig mit bis zu 160 km/h ein- und ausfahren. Die Gesamtkosten für die Einbindung des Projektes Nürnberg?Berlin (VDE 8) liegen bei rund 350 Millionen Euro.

* 20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf.