Die Martin-Luther-Universität als regionaler Wirtschaftsfaktor

von 7. März 2013

Bei einem jährlichen Landeszuschuss von rund 133,7 Mio. Euro (plus Medizin: 53,3 Mio. Euro) betragen die durch die Universität ausgelösten Gesamtausgaben dagegen rund 506 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Arbeitsgruppe Sozialgeographie der Universität, die sich auf das Jahr 2010 bezieht.

Pro Jahr gibt es in der Hochschulregion laut Studie durch die Ausgaben der Universität Einkommenseffekte in Höhe von 278 Millionen Euro. Diese ergeben sich aus der Nachfrage nach Sach- und Dienstleistungen sowie den Konsumausgaben des Personals und der Studenten. Von der MLU hängen mehr als 8.100 Arbeitsplätze ab.

“Ziel der vorliegenden Analyse ist die Quantifizierung der von der MLU ausgehenden ökonomischen Wirkung”, beschreibt Autor Professor Klaus Friedrich die Untersuchung. Es handelt sich um eine Aktualisierung der Vorläuferstudie aus der AG Sozialgeographie zur gleichen Thematik mit dem Datenstand des Jahres 2000. “In nahezu allen Ausgabepositionen ergaben sich gegenüber der Vorgängerstudie deutlich höhere Werte hinsichtlich der Einkommens- und Beschäftigungswirkung der MLU, nicht zuletzt aufgrund der deutlichen Steigerung der
Studierendenzahlen”, so Friedrich. Die erneute Studie wurde durch das Hochschulmarketing, Stabsstelle des Rektors, angeregt und durch den Kanzler der MLU gefördert.

Die Ausgaben der Studierenden stellen mittlerweile mit 212 Mio. Euro den größten Einzelposten unter den Gesamtausgaben der MLU dar. Sie entfalten durch ihren überwiegenden Verbleib in Halle insbesondere für den lokalen Wohnungsmarkt eine außerordentlich wichtige Einkommens- und Arbeitsplatzwirkung und verringern dadurch nachhaltig den Wohnungsleerstand. “Die Studie belegt, dass aus der Universität Wertschöpfungsimpulse kommen, die für den Standort, die Hochschulregion und für das Land von hoher ökonomischer Bedeutung sind und die MLU als hochrangigen regionalen Wirtschaftsfaktor ausweisen”, sagt MLU-Rektor Udo Sträter.

Die Studie sollte auch angesichts anstehender Finanzentscheidungen des Landes Beachtung in Politik und Wirtschaft finden, denn sie führt die wichtige Rolle der Universität für den Wirtschaftsstandort Halle beeindruckend vor Augen. Was passiert vor diesem Hintergrund, wenn Mittel für die Universität gekürzt werden? Es könnte sich in der Stadt auf viele Gewerbe auswirken: Reparaturbetriebe, Telekommunikation, Textilindustrie, Bäckereien, Gaststätten
über Taxi, Kino bis hin zur Müll- und Abwasserentsorgung.
“Die Studie gibt der Universität Argumente gegenüber den politischen Entscheidungsträgern in die Hand, wenn es um mögliche Kürzungsdebatten geht. Denn eine Reduzierung von Innovations- und Wirtschaftseffekten der Hochschule könnte auch für die Region nicht zu verantwortende Folgen nach sich ziehen”, so der Rektor Udo Sträter.

Der Flyer zur Studie (Kurzfassung) anbei als pdf-Datei. Die Langfassung kann bei Bedarf in der Pressestelle angefordert oder auf der Internetseite: http://www.pr.uni-halle.de/publikationen/ heruntergeladen
werden.