Diplom-Ingenieur als Qualitätsstandard

von 28. Januar 2010

„Dipl. Ing.“ – oft liest man noch diesen Titel. Doch der Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz und Rektor der Hochschule Stendal-Magdeburg Andreas Geiger sprach sich jetzt gegen eine weitere Verwendung des Abschlussgrades „Diplom-Ingenieur“ aus. Mit Einführung des Bachelor- und Master-Studiensystems war das Ende des „Ingenieurs“ gekommen. Die Bezeichnung beizubehalten sei rückwärtsgewandt, so Geiger.

Anderer Meinung ist der hochschulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt und hallesche Landtagsabgeordnete Marco Tullner. „Der Abschluss ‚Diplom-Ingenieur’ steht für den deutschen Qualitätsstandard in der Ingenieur-Ausbildung mit hohem, internationalem Ansehen“, so Tullner. „Mir ist schleierhaft, wieso wir Deutschen mit der Bologna-Reform nun diesen Ansehensvorsprung ohne jede Not verspielen wollen.“

Er unterstütze ausdrücklich die Position des Zusammenschlusses der 9 Technischen Universitäten (TU9) und des Fakultätentages der Ingenieurwissenschaften. „Wir sollten die Debatten um die Zukunft unseres Hochschulsystems zu einer kritischen Überprüfung der bisherigen Reform nutzen“, so Tullner abschließend.