Diskussion über Zukunft der Leibniz-Institute

von 3. September 2004

Bei den mehr als 900 Mitarbeitern der Leibniz-Forschungsinstitute in Sachsen-Anhalt wächst die Sorge um ihren Arbeitsplatz. Im Institut für Pflanzenbiochemie in Halle haben laut Direktor Dierk Scheel junge Forscher schon angefangen, sich “wegzubewerben”. “Die Verunsicherung bei uns ist groß”, sagte Scheel der “Mitteldeutschen Zeitung” (Ausgabe vom 3. September 2004). Die Zukunft der insgesamt fünf Institute in Sachsen-Anhalt sei fraglich, seit Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn eine Auflösung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) angeregt hat. Die Institute müssten dann allein durch die Länder finanziert werden. Sachsen-Anhalt hätte in diesem Fall jährlich 24,5 Millionen Euro mehr aufzuwenden. Ohne Bundesmittel wäre die Finanzierung der Institute nicht sicher, so eine Sprecherin des Kultusministeriums. Besonders der Osten wäre von der Auflösung betroffen, denn dort hat die Leibniz-Gemeinschaft mit 36 fast die Hälfte ihrer Institute in Deutschland. Die Föderalismuskommission aus Vertretern von Bund und Ländern berät den Bulmahn-Vorschlag bis Dezember. “Mittlerweile hat die Ministerin den schwarzen Peter an die Kommission weitergereicht. Dort sitzt nicht ein Vertreter aus der Wissenschaft”, kritisierte WGL-Präsident Hans-Olaf Henkel. Quelle: halle.de