Diskussion zum Verkehrskonzept hat begonnen

von 10. November 2010

Bis zum Jahr 2013 will die Stadt Halle (Saale) ein Verkehrskonzept aufstellen lassen. Verkehrsexperten sollen daran mitwirken. Am Mittwoch trafen sich rund 80 Interessierte im Stadthaus, um sich bei der Erarbeitung des Konzepts zu engagieren. Dabei ging es zunächst darum, sich zusammenzufinden und Arbeitsgruppen zu gründen. “Ich bin positiv überrascht über die gute Resonanz”, so Planungsdezernent Thomas Pohlack.

Im Rahmen der Veranstaltungen wurden zunächst einmal die Meinungen der einzelnen Teilnehmer zum Verkehr der Stadt gesammelt. Unter dem Punkt “Straßennetz” offenbarten sich schon die ersten Meinungsverschiedenheiten. Während ein Teil der Teilnehmer die Hochstraße in die Rubrik “bleiben” einordnete, forderten andere ganz klar den Abriss. Weitere Teilnehmer sprachen sich für einen dritten und vierten Saaleübergang, intelligente Ampelschaltungen, Radstreifen und eine Stärkung von Park & Ride aus.

Beim ÖPNV sprachen sind Teilnehmer unter anderem für eine oberleitungsfreie Innenstadt, eine höhere Taktfrequenz und eine Wiedererschließung des Oberen Boulevards durch die Straßenbahn aus. Auch “ÖPNV ausbauen” und “ÖPNV stärken” war auf den Zetteln zu lesen, während wiederum andere Teilnehmer mahnten, den privaten Autoverkehr nicht abzuwürgen und außerdem die Bevorrechtigung des ÖPNV auf den Prüfstand zu stellen.

Auf bei der verkehrlichen Aufstellung der Altstadt treffen Welten aufeinander. “Erreichbarkeit verbessern” war eine Forderung, ein anderer Teilnehmer forderte hingegen die Verkehrsberuhigung der Kleinen Ulrichstraße. Auch Forderungen nach mehr Parkhäusern und einem vierstreifigen Ausbau des Innenstadtrings wurden laut. Weitere Forderungen waren die Entwicklung eines Konzepts für touristische Verkehre, der Bau einer Fahrradparkhauses und die Verdoppelung des Radverkehrs bis 2020.

Und wie geht es nun weiter? Alle Ideen werden gesammelt und bis 2013 nach und nach aufgearbeitet und diskutiert. Gleich im Januar werden sich die Experten an die Innenstadt setzen. Dabei wird auch der Vorschlag der Verwaltung zur Diskussion stehen, die Höchstgeschwindigkeit in der Altstadt innerhalb des Rings auf 20 km/h zu begrenzen. Auch werden umfassendere Einfahrverbote geprüft. Weiter geht es am Herbst 2011 mit den Wirtschaftsstandorten und dem Wirtschaftsverkehr. Die Tangenten, Saaleübergänge und die Hochstraße stehen im Herbst 2012 zur Diskussion. Eigene Diskussionsrunden der 15 bis 20köpfigen Arbeitsgruppe wird es auch zu den Bereichen ÖPNV/Straßenbahn, Fuß-/Radverkehr und der Verkehrsentwicklung in den Großwohnsiedlungen geben.