Dumpinglöhnen in Halle (Saale) auf der Spur

von 19. August 2009

Fünf Wochen vor der Bundestagswahl wollen die Gewerkschaften ver.di und NGG eine Bestandsaufnahme der Einkommenssituation in Halle (Saale) machen. Im Fokus haben die Gewerkschafter dabei die Niedriglöhne. In Halle (Saale) sind den Angaben zufolge mehr als 8.300 Erwerbstätige trotz ihrer Arbeit auf staatliche Zuschüsse angewiesen. Gegenüber 2006 ist ihre Zahl deutlich gestiegen. Damals erhielten 4.000 Arbeitnehmer zusätzlich Unterstützung. 2005 waren es 5.600 Menschen. Die reellen Zahlen der Geringstverdiener auch für das ausgeklungene Jahr schätzt der DGB beispielsweise weit höher ein. Viele Menschen würden sich über den geringen Verdienst schämen und sich deshalb oftmals nicht um die ihnen zustehenden Leistungen bemühen.

„Die so genannten ‚Aufstocker’ können von dem, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, nicht leben. Schuld daran sind häufig Niedriglöhne von 5,50 Euro oder weniger“, sagt Lothar Philipp. Für den Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Sachsen-Anhalt-Süd ist es „ein unhaltbarer Zustand, wenn Menschen trotz Vollzeitarbeit auf Geld aus dem Hartz-IV-Topf angewiesen sind“. „Wir wollen wissen, wie gut oder wie schlecht Chefs in Halle bezahlen“, sagt Jörg Most von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.

Nun soll ein "Niedriglohn-Barometer" erstellt werden. Die Gewerkschaften appellieren deshalb an Beschäftigte in Halle, Dumpinglöhne zu melden – per Internet unter www.dumpinglohn.de.