Ehrenamtliches Engagement macht keine Ferien

von 27. Juni 2016

Viele junge Menschen in Sachsen-Anhalt nehmen in den Sommerferien an Camps, Zeltlagern, Aktionen oder Ferienprojekten teil. Egal ob mit demLandesverbandKinder- und Jugenderholungszentren Sachsen Anhalt e.V.ins Abenteuer-Sommercamp, mit demBund der Deutschen Katholischen Jugendin die Kindersingewoche oder mit derSportjugend Sachsen-Anhaltzum Olympia Wochenende – auch in diesem Jahr ist für alle Interessenlagen etwas dabei. Die landesweiten Angebote der Jugendverbände sind vielfältig und erfordern einen großen Teil ihrer personellen, zeitlichen und finanziellen Ressourcen. In dieser äußerst aktions- und arbeitsintensiven Zeit sind die Verbände auf den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen und Engagierten angewiesen.

Viele der jungen Ehrenamtler_innen haben zuvor eine Ausbildung absolviert, um die juleica (Jugendleiter_innen-Card) zu erhalten. Dieser Ausweis gilt als Legitimation und Qualifizierungsnachweis für ehrenamtlich Tätige in der Kinder- und Jugendarbeit, dem eine bundesweit einheitlich geregelte Ausbildung zugrunde liegt. In der 40-stündigen Grundausbildung werden nicht nur fach- und verbandsspezifische Kenntnisse, sondern auch pädagogische, psychologische und rechtliche Grundlagen vermittelt. So werden die Jugendleiter_innen ideal auf die vielfältigen Ferienfreizeiten vorbereitet, in denen sie eine hohe soziale Verantwortung übernehmen müssen.

2015 erhielten 684 neue Jugendleiter_innen in Sachsen-Anhalt die Card nach ihrer erfolgreich absolvierten Ausbildung. Obwohl dem wachsenden Zeit- und Leistungsdruck junger Menschen in der aktuellen Diskussion eine hemmende Wirkung auf das ehrenamtliche Engagement zugeschrieben wird, ist ein Großteil der Card-Inhaber_innen jünger als 27 Jahre. Neben ihren alltäglichen Verpflichtungen in der Schule, der Ausbildung oder dem Studium absolvieren sie die intensiven Schulungseinheiten und gestalten vielfältige Angebote innerhalb der Verbandsstrukturen. Viele ausgebildete Jugendleiter_innen engagieren sich nicht nur in den Sommerferien, sondern auch den Rest des Jahres kontinuierlich in einem Jugendverband oder einem Jugendzentrum.

Personen, die Mitglied in einem Verein oder einer gemeinnützigen Organisation sind, engagieren sich prozentual deutlich häufiger als Nicht-Mitglieder. Das bestätigten auch die Ergebnisse des aktuellen Freiwilligensurveys, der größten aktuellen Untersuchung zur Zivilgesellschaft und zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Die Ansprache durch Organisationen oder durch Familienmitglieder, Freund_innen und Bekannte bewerten die Engagierten als wesentlichen Anstoß für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Damit bietet die Jugendverbandsarbeit grundlegende Strukturen für die Gewinnung neuer freiwillig engagierter Menschen. Die Ergebnisse der Studie zeigen außerdem einen positiven Trend in der grundsätzlichen Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement. Mehr als jede zweite nicht-engagierte Person ist bereit, sich zukünftig freiwillig zu engagieren. Die wachsende Bereitschaft zum Engagement ist ein wichtiger Indikator für die Veränderung des sozialen Klimas unserer Gesellschaft und weist auf eine zunehmende Aufwertung der ehrenamtlichen Tätigkeiten hin.

Wer Interesse daran hat, selbst als Jugendleiter_in tätig zu werden, findet auf der Webseite der Landeszentralstelle juleica alle wichtigen Infos:www.juleica-lsa.de.