Ehrenamtspreise für Halle (Saale) verliehen

von 4. Dezember 2009

(ens) Am Freitagabend wurde im Stadthaus in Halle (Saale) zum achten Mal der Ehrenamtspreis “Engagiert für Halle” verliehen. Stadtverwaltung und Freiwilligenagentur wollen damit bürgerschaftliches Engagement der Hallenser würdigen. Insgesamt sechs Vereine wurden ausgezeichnet und erhalten eine einjährige Unternehmenspartnerschaft. Daneben wurde auch ein Sonderpreis von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados vergeben. Beworben hatten sich 33 Vereine und Initiativen. Eine Expertenrunde hat zunächst unter allen Anmeldungen eine Vorauswahl getroffen. Die endgültige Entscheidung fällte eine Jury aus Freiwilligenagentur, teilnehmenden Unternehmen und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados.

Die Patenschaften sind einzigartig in Deutschland. Sowohl Vereine als auch Firmen können von der Zusammenarbeit profitieren. So bekommen Vereine Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit und profitieren vom Know How der Partner. Die Unternehmen wiederum können sich für ihre Stadt engagieren. Zudem erhielt jeder Preisträger eine Preisskulptur, die an die Himmelsscheibe von Nebra erinnert.

“Mein Dank gilt Allen, die mit ihrem Engagement für die Stadt da sind, ihr Herz voll einbringen”, sagte Sozialdezernent Tobias Kogge, der Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados vertrat, die zeitgleich beim Barbaratag war. Freilich bekamen nicht alle anwesenden Ehrenamtler einen Preis. Doch “ohne Ihr Engagement würde so manches in dieser Gesellschaft stehen bleiben“, sagte Olaf Ebert von der Freiwilligenagentur. “Bürger wie Sie braucht es.” Ebert erinnerte daran, dass sich in Halle rund 30 Prozent aller Einwohner ehrenamtlich engagieren. “Das ist im Vergleich mit anderen Städten noch ausbaufähig.” In den nächsten Jahren gelte es, in die Ehrenamtsarbeit noch stärker die älteren Hallenser einzubinden, auch mit Blick auf den demografischen Wandel. Doch auch andere Rahmenbedingungen erschweren bürgerschaftliches Engagement. Seien es fehlende Finanzen oder der Bevölkerungsrückgang. “Schwierige Rahmenbedingungen erfordern noch mehr Kreativität.”

Bereits seit Anfang an dabei ist die Günther Papenburg AG. Das Bauunternehmen mit rund 1000 Mitarbeitern unterstützt verschiedene Vereine. Im kommenden Jahr übernehmen sie die Patenschaft für die Kinderhändelfestspiele. Dieses von SKV-Kita mit engagierten Eltern und Erziehern organisierte Festival findet von 4. bis 10. Juni 2010 statt. Als “einzigartig” lobte Angela Papenburg das Projekt. “Es ist eng mit DEM Sohn der Stadt verbunden.” Das Autohaus Liebe, erst seit einem Jahr in Halle, übernimmt eine Patenschaft für das Projekt “engagiert studiert”. Über 100 Studenten betätigen sich hier in verschiedenen Bereichen. So werden Physikexperimente mit Kindergartenkindern durchgeführt, ein Seniorencafe organisiert, Handballtrainings für Grundschüler ermöglicht und versucht, mit “Arbeiterkinder” Jugendliche aus einem schwierigen sozialen Umfeld für ein Studium zu begeistern. Im einstigen Lampenladen in der Dreyhauptstraße entsteht gerade das Jugendcafe “Lichthaus” der Evangeliumsgemeinde – das war der EVH eine Patenschaft wert. Passt ja auch irgendwie zum Energieversorger. Und so kommentierte es Henry Marten von der Evangeliumsgemeinde mit den Worten “wir wollen gemeinsam Lichtpunkte setzen.” Die HWG, größter Vermieter in Halle, wird für (mindestens) ein Jahr die Sozialpaten unterstützen. Das Projekt will “Hilfe zur Selbsthilfe” geben. 17 Hallenser engagierten sich bei den Sozialpaten ehrenamtlich. Vor allem als Sponsor im Sportbereich ist das Autohaus Huttenstraße bekannt. Im nächsten Jahr wird der Kinder- und Jugendrat mit seiner “Youth Bank” dazu kommen. Im Rahmen des Projekts werden Jugendliche bei ihren Vorhaben mit bis zu 400 Euro unterstützt – zum Beispiel bei Bandcontests oder der Entwicklung einer Schülerzeitung. 17 Projekte konnten auf diese Weise schon realisiert werden. Der “Treffpunkt Thaerviertel” befindet sich im gleichnamigen Wohnviertel unweit der Berliner Brücke und erhielt eine Patenschaft mit dem Bauverein Halle-Leuna. Dieser ist ohnehin im Gebiet aktiv. Und der Sonderpreis der Oberbürgermeisterin geht an einen Läufer. 200 Kilometer von Halle nach Hildesheim ist Mario Gursky gelaufen, um Werbung für die Händelfestspiele zu machen. Auch mit anderen Laufaktionen hat sich der Sportler schon für seine Stadt engagiert.