Ehrenbürgerrecht an Sammlerpaar Gerlinger

von 27. August 2009

Am Mittwoch hat der Stadtrat im nichtöffentlichen Teil einstimmig die Verleihung des „Ehrenbürgerrechts der Stadt Halle an der Saale“ an Frau Hertha Gerlinger und an Herrn Professor Hermann Gerlinger aus Würzburg genehmigt.

Zur Begründung heißt es, dass die Stadt Halle dem Sammlerehepaar Gerlinger eine der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen der Künstlergruppe „Brücke“ verdanke. Im Erweiterungsbau der Moritzburg erhielt die hochkarätige Kunstsammlung des deutschen Expressionismus seine neue Heimstatt.

„Die Sammlung Gerlinger und die reichen Bestände von Kunst des 20. Jahrhunderts der Stiftung Moritzburg machen Halle zu einem Zentrum der Klassischen Moderne“, schätzt die Oberbürgermeisterin die kulturpolitische Bedeutung ein. Die Verleihung der Ehrenbürger-Urkunden wird Bestandteil der Festveranstaltung in Halle zum Tag der Deutschen Einheit am 02.Oktober sein.

Seit den fünfziger Jahren hatte der Würzburger Unternehmer Hermann Gerlinger zusammen mit seiner Frau Werke der „Brücke“-Maler zusammenzutragen. Unter den etwa 1 000 Werken befinden sich unter anderem Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Bleyl, Max Pechstein und Emil Nolde.

Die Brücke ist eine expressionistische Künstlergruppe, die am 7. Juni 1905 in Dresden von den vier Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet wurde. Sie hatten damit die erste Künstlervereinigung geschaffen, die sich ausdrücklich als Vertreterin des Expressionismus verstand.