Einfallstraßen sollen wieder glänzen

von 24. Oktober 2010

Viel hat sich in Halle (Saale) in den letzten Jahren getan, ganze Straßenzüge wurden saniert. Doch vorrangig erstrahlen die Wohngebiete in neuem Glanz, während die Haupteinfahrtsstraßen ein trostloses Bild bieten. Die Paracelsusstraße, über die viele Autofahrer von der A14 aus in die Stadt fahren, grüßt mit leeren Fensterhöhlen, Sicherheitsnetzen und vernagelten und zugemauerten Hauseingängen.

An diesem ersten Eindruck, der sich Gästen der Stadt bietet, will CDU-Stadtrat Roland Hildebrandt nun etwas ändern. Er schlägt vor, die stark verkehrsbelasteten Häuserzeilen mit maroden Häusern in das Fördergebiet Stadtumbau Ost einzubeziehen. Hildebrandt wird diesen Vorschlag dem Stadtrat unterbreiten und sieht dabei in der Großen Brunnenstraße, Großen Steinstraße, Freiimfelder Straße und Paracelsusstraße einen großen Bedarf. Hildebrandt will so den drohenden Abriss einzelner zum Teil stadtbildprägender Gebäude verhindern.

“Ein Verlust dieser Straßenzüge wäre ein Verlust für das städtebauliche Ansehen der Stadt. Darüber hinaus würde ein Verlust die Zunahme von Emissionsbelastungen für die unmittelbar dahinter befindliche Bevölkerung bedeuten”, so Hildebrandt. Die Chance zur Sanierung könne hingegen durch Fördermittel erhöht werden.

Die Stadtverwaltung begrüßt die Anregung, hat sich auch schon selbst Gedanken zur Verbesserung gemacht. So soll die Große Steinstraße in das Förderprogramm “Städtische Hauptverkehrsstraßen / Magistralen – Visitenkarte und Problemzone für die Wohnungsmarkt- und Stadtentwicklung” aufgenommen werden, entsprechende Anträge hat die Stadt für das kommende Jahr gestellt. Ebenso hofft die Stadt bei der Paracelsusstraße, in das Programm aufgenommen zu werden.

Auch in der Großen Brunnenstraße herrscht Handlungsbedarf, doch derzeit scheint eine Änderung mit Hilfe von Förderprogrammen nicht in Sicht. Mit Blick auf das “starke” und “städtebaulich intakte” Giebichensteinviertel sei eine Ausweisung als Stadtumbaugebiet kritisch zu sehen und zudem ressourcenbezogen nicht leistbar, weil sich die Stadtverwaltung zunächst um Große Steinstraße und Paracelsusstraße kümmern will.

Für die Freiimfelder Straße macht die Stadtverwaltung gar keine Hoffnung. Der Fokus soll hauptsächlich auf die Innenstadt gelegt werden. Deshalb sei ein Stadtumbaugebiet in dem Bereich Halle-Ost “derzeit ausgeschlossen”, so Bürgermeister Thomas Pohlack in seiner Antwort.