Eisenbahn-Knoten: Baubeschluss wird vertagt

von 30. Mai 2012

 Gleich über zwei Baubeschlüsse zum Ausbau des Eisenbahnknotens Halle sollte der hallesche Stadtrat heute diskutieren. Doch dazu wird es wohl erst in der kommenden Ratssitzung Ende Juni kommen. Grund sind Mängel in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Im Finanzausschuss konnten nicht alle Fragen beantwortet werden. Jetzt soll das Zahlenmaterial noch einmal überarbeitet werden.  Anlass für die großen Bauvorhaben ist der Bau des neuen Rangierbahnhofs in Halle. Unter anderem soll der Bahnübergang im Birkhahnweg neben dem Tierheim beseitigt werden. Hier ist eine Brücke für Autos und ein Tunnel für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll auch die Verbindung vom Birkhahnweg und der Goldbergstraße wieder hergestellt werden, eine Brücke soll gebaut werden. Die Verbindung ist derzeit wegen der vierspurigen B100 unterbrochen. Eine Realisierung ist in den Jahren 2016 und 2017 vorgesehen. 4,4 Millionen Euro sollen die Bauarbeiten kosten. 362.000 Euro müsste die Stadt selbst tragen.  Vorgesehen ist auch der Bau einer neuen Bahnbrücke über die B6 in der Raffineriestraße. Eine enge S-Kurve soll beseitigt werden. Durch die geplante Straßenverlegung würden aber auch Kleingärten verschwinden (HalleForum.de berichtete). Etwa 7 Millionen Euro Baukosten sind hier geplant, eine Ausschreibung soll die genauen Baukosten ermitteln. Endlich erneuert wird auch die Güterbahnbrücke über die Delitzscher Straße. Eigentlich hatte die Stadt schon im Zuge der Straßensanierung für eine Sanierung der Brücke plädiert, die Bahn aber wollte nicht. Nun sollen allein 348.200 Euro in die Erneuerung der Stützen fließen. Ein Zehntel davon muss die Stadt tragen. In zwei Jahren sollen die Arbeiten starten.  Im Bereich Rosengarten werden die beiden Eisenbahnbrücken über die Merseburger Straße erneuert. „Die Eisenbahnüberführungen wurden bei der letzten Begutachtung 2006 durch die DB als stark sanierungsbedürftig eingestuft, dies mit dem Hinweis, diese umgehend zu erneuern“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt. Gebaut werden soll von 2014 bis 2016. In diesem Zusammenhang wird auch die Eisenbahnbrücke im Bereiche Alte Heerstraße / Distelweg erneuert. 2016/17 sollen außerdem die beiden Bahnbrücken im Kanenaer Weg durch Neubauten ersetzt werden. Umgerüstet werden müssen außerdem Bahnübergänge in der Saalestadt. Grundlage ist das Eisenbahngesetz, wonach Andreaskreuze mit integriertem Blicklicht nicht mehr zulässig sind. Im Zöberitzer Weg sollen nun Halbschranken errichtet werden. Der Bahnübergang Hallesche Straße bekommt eine Lichtzeichenanlage mit gelb und rot, die Vollschranken selbst bleiben erhalten. In der Trothaer Straße werden noch in diesem Jahr an der Hafenbahn neue Schranken gebaut, der Bahnübergang Köthener Straße bekommt eine Signalanlage. Und auch in der Berliner Straße müssen mehrere Bahnübergänge mit den neuen Sicherheitsanforderungen ausgerüstet werden.