Eissporthalle: Ausschuss genehmigt Rettungskonzept

von 20. Oktober 2009

(ens) Ein zu gründender Verein soll die Eissporthalle in Halle (Saale) retten. Einstimmig votierte der Finanzausschuss am Dienstag einer Vorlage der Stadtverwaltung zu. Doch zunächst sah es nicht danach aus.

Denn mehrere Räte machten deutlich: sie seien zwar für eine Rettung der einzigen Eissporthalle Sachsen-Anhalts. Doch ohne Vorlage einer Satzung könne man keine Entscheidung treffen. “Die Satzung ist ein wesentlicher Bestandteil”, so Tom Wolter. Aus ihr könne man ersehen, welche Pflichten der Stadt durch den Verein entstehen. Auch der Ausschussvorsitzende Bodo Meerheim bemängelte, dass man nichts in der Hand habe. Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann versprach aber, den Fraktionen noch in dieser Woche die Satzung zukommen zulassen. Auch die Verträge sollen dem Rat vorgelegt werden.

Diskussionen gab es auch um die Höhe des Zuschusses von 211.000 Euro für den neuen Verein. Dieser bewegt sich in gleicher Höhe wie bislang – allerdings falle der Schulsport weg, bemerkte Tom Wolter. Die dafür bislang vorgesehenen 40.000 Euro müssten gestrichen werden. Neumann erläuterte, dass der Betrieb der Turnhalle bislang Verluste von 80.000 Euro im Jahr verursacht hat.

Nächste Woche muss nun der Stadtrat abschließend beraten. Der Verein „Eissporthalle e.V” soll die Eisarena übernehmen. Mitglied in diesem Verein soll auch die Stadt werden, interessiert sind zudem die Stadtwerke, Saalesparkasse, Stadtmarketing und die nutzenden Vereine ESC und ESV. Die jetzige Betreiber-Gbr soll das Erbbaurecht an den Verein zu einem symbolischen Preis übertragen. Per Geschäftsbesorgungsvertrag soll dann der Betrieb der Eisarena sowie das öffentliche Eislaufen vergeben werden. Im Gespräch sind die jetzigen Hallenbetreiber Andreas Werkling und Frank Busch. Ihre Werkling und Busch Gbr müsste dazu in eine GmbH umgewandelt werden.

Die Stadt wird die Eishalle auch künftig jährlich mit 211.000 Euro finanziell unterstützen, dies per Vertrag für 5 Jahre festschreiben. Außerdem hoffe man auch eine Landesförderung, erklärte Wirtschaftsdezernent Neumann im Ausschuss.

Die bisherigen Betreiber der Eissporthalle waren in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zunächst hatte die Verwaltung deshalb die Idee, die Eisarena zurück in die städtische Hand zu nehmen und die Verbindlichkeiten – immerhin fast eine halbe Million Euro – zu tragen. Stadtratsbeschlüsse dafür wurden schon vorbereitet. Aus rechtlichen Gründen mussten die Pläne allerdings wieder verworfen werden.