EKM-Landessynode berät Haushalt 2012

von 18. November 2011

Mit der Einbringung des Haushaltes 2012 wurde am Donnerstagnachmittag die Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) fortgesetzt. Für die Finanzierung der kirchlichen Aufgaben soll für 2012 eine so genannte Plansumme in Höhe von 160 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das sind gut 14 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Die hauptsächlichen Einnahmen für die EKM sind mit 87 Millionen Euro die Kirchensteuern. Von den Kirchensteuern verfügbar sind nach Abzug der gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagenzuführung 69,1 Millionen Euro. Aus dem Finanzausgleich zwischen den Gliedkirchen der EKD erhält die EKM fast 49 Millionen Euro. Hintergrund für die, im Vergleich zum laufenden Jahr erwartete Zunahme der Kirchensteuereinnahmen, ist die entspannte wirtschaftliche Situation. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen und ein steigendes Lohnniveau schlage sich hier direkt nieder. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Lage jedoch instabiler geworden. "Die Staatsschuldenkrise bleibt das Hauptrisiko für die Wirtschaftserholung und für den Arbeitsmarkt und damit auch für die Kirchensteuerentwicklung", so Oberkirchenrat Stefan Große, EKM-Finanzdezernent.

Ausgabenseitig macht die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der kirchlichen Mitarbeiter den größten Posten aus. Von der veranschlagten Plansumme erhalten die Kirchenkreise und Kirchengemeinden 97,9 Millionen Euro vorrangig hierfür. 60,4 Millionen Euro bleiben bei der Landeskirche. Davon werden allein ein Drittel für Ruhestandsgehälter der Pfarrerinnen und Pfarrer aufgewendet, fast zehn Prozent für Gebäude- und andere Versicherungen. 26 Prozent gehen an landeskirchliche Einrichtungen und 18 Prozent werden für das Landeskirchenamt benötigt. Damit kommen 76 Prozent der Plansumme der kirchlichen Basis zugute. Die kirchliche Entwicklungshilfe soll mit 1,6 Millionen Euro unterstützt werden.

Große thematisiert in seinem Finanzbericht auch den Rückgang der Mitgliederzahlen. So habe die EKM im Jahr 2010 mehr als 18.000 Mitglieder verloren. "Wir haben uns daran gewöhnt, mit dem Hinweis auf die Demographie das Problem etwas ratlos beiseite zu legen. Damit wird es aber nicht geringer, eher größer. Es gibt Handlungsmöglichkeiten!", fordert er die Kirchengemeinden und Kirchenkreise auf, hier aktiv zu werden. So seien 13 Prozent der 14- bis 18-Jährigen mit mindestens einem evangelischen Elternteil nicht getauft. 40 Prozent der getauften Kinder würden nicht konfirmiert. "Es braucht die Übereinkunft im Kirchenkreis, diese Zahlen zu diskutieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was die kirchenleitenden Organe liefern können und müssen, sind immer wieder Impulse, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, aber auch Ideen sind gefragt."