Energiewende belastet das Handwerk

von 7. Juni 2012

 Strom hat sich in den vergangenen zehn Jahren um fast 60 Prozent verteuert. Besonders stark schlägt die Umlage zur Finanzierung der Erneuerbaren Energien (EEG) zu Buche, die von 0,35 Cent im Jahr 2002 auf aktuell 3,59 Cent pro kWh gestiegen ist (+925 Prozent), beklagt die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau „Für viele Verbraucher und Unternehmen ist mittlerweile die Belastungsgrenze erreicht“, betont Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. Weitere Erhöhungen würden die Akzeptanz der Energiewende gefährden. Nahezu alle Handwerksbetriebe in der Region hätten bereits unter den Preissteigerungen bei Strom zu leiden. Allein für Steuern und staatliche Abgaben auf den Strompreis wenden Handwerksbetriebe im Kammerbezirk pro Jahr zusammen etwa 33 Mio. Euro auf. Für einen durchschnittlichen Handwerksbetrieb bedeutet das eine finanzielle Mehrbelastung von 2.144 Euro pro Jahr. In den energieintensiven Bereichen des Nahrungsmittelhandwerks, des Kfz-Gewerbes und des gewerblichen Bedarfs wäre es in vielen Fällen noch deutlich mehr. Jürgen Rogahn fordert deshalb, weitere Steigerungen bei den Stromkosten zu vermeiden. Auch müssten kleine Betriebe entlastet werden, nicht nur große Energieverbraucher. Den Preis für die Energiewende zahlten derzeit neben den privaten Konsumenten vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Diese aber hätten kaum eine Möglichkeit, die rasanten Preissteigerungen weiterzugeben und würden zunehmend in Nöte geraten.