Erinnerung an die Opfer des Holocaust

von 12. April 2010

Halle (Saale). Mit einer Gedenkveranstaltung in der Synagoge am Wasserturm hat die Jüdische Gemeinde zu Halle am Montagabend an die Opfer des Holocaust erinnert. Dabei wurden traditionelle Lieder gesungen und Gedichte vorgelesen, aber auch die Namen durch Nationalsozialisten umgebrachter Juden vorgelesen.

Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, sprach von einer “schmerzhaften Erinnerung.” Zudem mahnte er an, den Holocaust-Leugnern kein Sprachrohr zu geben und ihnen so die Möglichkeit zu geben, die Geschichte zu verdrehen. “Die Stimmen der Überlebenden bewahren uns vor einer Löschung der Ereignisse”, so Privorozki.

In Erinnerung an die 6 Millionen jüdischen Opfer des Holocaust wurden 6 Kerzen angezündet. Neben Vertretern der Jüdischen Gemeinde gedachten so auch Landesrabbiner Moshe Flomenmann, Sozialdezernent Tobias Kogge und ein Vertreter des Kultusministeriums der schrecklichen Ereignisse.

Der Jom haScho'a geht auf den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 67 Jahren zurück. Am 16. Mai 1943 konnte SS-Brigadeführer Jürgen Stroop telegraphisch General Krüger in Krakau melden:
"(…) Der ehemalige Jüdische Wohnbezirk Warschaus besteht nicht mehr. Mit der Sprengung der Warschauer Synagoge wurde die Großaktion um 20.15 Uhr beendet. (…)Gesamtzahl der erfassten und nachweislich vernichteten Juden beträgt insgesamt 56.065. Und er fügte hinzu: Meine Leute haben ihre Pflicht einwandfrei erfüllt. Ihr Kameradschaftsgeist war beispiellos." (Quelle)