Erste Kreativitätsschule Sachsen-Anhalt e.V. in Halle (Saale) als Kinderrechteschule ausgezeichnet

Erste Kreativitätsschule Sachsen-Anhalt e.V. in Halle (Saale) als Kinderrechteschule ausgezeichnet
von 25. Juni 2021

Zentrale Zielstellung ist, die Kinderrechte zu einem Leitgedanken ihrer Einrichtung zu machen und die Mitbestimmung von Kindern nachhaltig im Schulalltag zu verankern. Wichtig ist dabei vor allem, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur abstrakt zu diskutieren, sondern sie konkret auf ihre eigene Lebenswelt zu beziehen und die Kinderrechte im Schulalltag gemeinsam zu verwirklichen.

Neben der fachlichen Beratung durch das Deutsche Kinderhilfswerk bietet die Teilnahme an diesem Qualifizierungsprogramm den Grundschulen die Möglichkeit, sich in einem bundesweiten Netzwerk mit anderen Bildungseinrichtungen regelmäßig auszutauschen, vielfältige themenbezogene Praxismaterialien zu erhalten sowie verschiedene Fortbildungsangebote wahrzunehmen. Die Auszeichnung wird im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojektes “Kinderrechteschule” verliehen.

“Mehr als 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen die Kinderrechte jetzt endlich in allen Lebensbereichen verwirklicht werden. Zentral ist dabei die Diskussion über Kinderrechte im Unterricht, aber ebenso wichtig ist für uns die Umsetzung im Lebensumfeld der Kinder. Das betrifft die Schule genauso wie ihr Zuhause. Leider werden die Kinderrechte im Alltag an vielen Stellen noch nicht ausreichend umgesetzt. Und hier braucht es Verbindlichkeit. Die Situation der vergangenen Monate hat gezeigt, wie schnell die Interessen und Bedürfnisse in herausfordernden Zeiten aus dem Blick geraten können. Deshalb wollen wir durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler dazu anregen, dass die Kinder auch über die Schule hinaus für ihre Rechte eintreten und ihre Lebenswelt so kinderfreundlicher machen”, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes; Kerstin Ambrosius, Hortleiterin; Michael Arndt, Schulleiter; Lana und Sammy, 4. Klasse.

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 4 sagen zum Thema Kinderrechte: “Kinderrechte sind für mich wichtig, weil sie uns schützen. Ich kann in die Schule gehen, bekomme gesundes Essen, habe Freizeit, kann spielen und keine Gewalt”, erklären Lana und Johanna. “Ich habe eine Privatsphäre. Meine Eltern dürfen mein Tagebuch nicht lesen. Die Kinderrechte müssen überall beachtet werden. In manchen Ländern dürfen nur Jungs in die Schule gehen und die Mädchen werden zwangsverheiratet” betont Eleanor. “Kinder in allen Ländern sollten was zu essen bekommen, in die Schule gehen können – und nicht arbeiten müssen”, sagen Jamie und Erik. “Kinderrechte können die Interessen von Kindern durchsetzen. Sie werden von der Politik manchmal vergessen, gerade in der Coronazeit”, ergänzt Justus.

“Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Rechte des Kindes ein Selbstverständnis sind. Bis dahin, ist es unsere Aufgabe für Kinderrechte einzustehen, alle Kinder in ihren Rechten zu stärken und in jeglicher Art dabei zu unterstützen ihre Rechte wahrzunehmen”, sagt Caterina Franke, Projektkoordinatorin. “Ist ein Kind auch noch so klein, es hat ein Recht ein Kind zu sein”, ergänzt Kerstin Ambrosius, Hortleiterin. “Durch das Projekt sehe ich die Bedeutung von Kinderrechten mit ganz anderen Augen”, betont Michael Arndt, Schulleiter.

Das Projekt “Kinderrechteschule” wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Bisher sind im Rahmen des Modellprojektes 12 Schulen in Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als Kinderrechteschulen ausgezeichnet worden.

Weitere Informationen zum Modellprojekt Kinderrechteschule unter www.kinderrechte.de/kinderrechteschulen.