EU-Geld für Radwege im Land

von 16. Oktober 2009

Sachsen-Anhalt investiert in den nächsten vier Jahren rund 7,1 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des kommunalen Radwegenetzes im Land. Das teilte Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre am Donnerstag mit. „Das Geld wird einen wesentlichen Beitrag bei der Umsetzung des Landesradverkehrsplans leisten“, so der Minister. Förderkriterien seien unter anderem, dass die Vorhaben der Verbesserung des Radverkehrssystems dienen und sich in das Radwegenetz des Zuwendungsempfängers sowie den Landesradverkehrsplan einfügen.

Halle (Saale) darf sich über rund eine Million Euro freuen. Finanziert wird damit unter anderem ein neuer Radweg zwischen Reideburg und Dölbau und der Weiterbau der Hafenbahntrasse zum Holzplatz. 80 Prozent der Kosten übernimmt die auch für die Entschärfung der Schienenfalle in der Kröllwitzer Straße. 385.000 Euro kostet der Umbau insgesamt.

Landesweit werden 70 Projekte realisiert. Die größten Vorhaben sind der Radweg Zeitz-Osterfeld-Camburg (Landkreis Burgenland) – rund 21 Kilometer auf stillgelegter Eisenbahnstrecke mit Gesamtkosten von rund 1,6 Millionen Euro, im Verlauf des Europaradweges die Erneuerung der Jagdbrücke über die Mulde in Dessau-Roßlau und einer Brücke über die Bode bei Gänsefurth im Landkreis sowie der Neubau eines Radwegs an der K1091 von Klötze nach Immekath.

Sebastian Striegel, Mitglied im Landesvorstand und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, sagte: "Was Daehre der Öffentlichkeit als Erfolg präsentiert, ist eine Lachnummer." 7,1 Millionen Euro zur Stärkung des Radverkehrs im Land seien Brosamen, aber keine Investition. Umgerechnet gebe Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren einen Euro pro Jahr und Einwohner aus. "Das ist viel zu wenig." Bezeichnend ist auch, das Missverhältnis in der Verteilung der europäischen Mittel aus dem Fonds für Regionale Entwicklung. So fließen 250 Millionen Euro allein in die Nordverlängerung der A14.