Fehlzündung für Sachsen-Anhalts Werbekampagne

von 9. Dezember 2011

Sachsen-Anhalt will um neue Einwohner werben. Mit einem Infomobil versucht die Staatskanzlei in Mannheim, Stuttgart, Ulm und Freiburg, auf das Frühaufsteher-Bundesland aufmerksam zu machen. Auf Interesse allerdings stieß die Aktion bislang kaum.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas, hat die Werbeaktion begrüßt. „Sachsen-Anhalt hat eine atemberaubende Geschichte. Mitteldeutschland war vor dem Krieg die ‚Herzkammer‛ für Innovation und Technologie. Daher ist es begrüßenswert, dass Sachsen-Anhalt für sich wirbt und gleichzeitig versucht, Fachkräfte und Investoren anzuwerben“, so Thomas. Bereits jetzt gebe es in zahlreichen Branchen einen Fachkräftemangel, der sich in den nächsten Jahren noch verschärfen werde. Daher ist es gut und legitim, dass sich Sachsen-Anhalt als attraktives und lebenswertes Land präsentiere. „Der Erfolg von Werbung ist stets schlecht einzuschätzen. Für die CDU stellt sich nicht die Frage nach der Quantität, sondern das wir in der Öffentlichkeit mit einer pfiffigen Aktion präsent sind“, so Thomas abschließend.

“Grundsätzlich begrüßen wir die Aktion. Alles, was dabei hilft, Fachkräfte nach Sachsen-Anhalt (zurück)zuholen, ist willkommen. Wir würden daher sehr gern wissen, welche konkreten Erfolge diese ‚Weihnachtsaktion‘ hatte.”, so Andreas Steppuhn, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt. Daher werde man sie im neuen Jahr im Landtagsausschuss für Arbeit und Soziales thematisieren. “Dabei würde uns auch interessieren, wie das Gesamtkonzept der Kampagne aussieht, wen sie ansprechen soll – ist es also eine reine Rückholaktion oder sollen auch Menschen angesprochen werden, die nicht in Sachsen-Anhalt geboren wurden – und mit welchen Argumenten geworben wird. Den größten Erfolg würde natürlich versprechen, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatskanzlei konkrete Arbeitsplatzangebote zu guten Bedingungen im Gepäck hätten. All das werden wir im Ausschuss intensiv auswerten und besprechen. Wir hoffen, die Staatskanzlei hat dann mehr im Sack als Naschwerk und Nüsse.“