Feinstaub wird gen Himmel geblasen

von 31. Dezember 2010

Dicke Luft dürfte es gegen Mitternacht in Halle (Saale) geben. Laut Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) werde auch zum Jahreswechsel 2010/2011 wieder mit erhöhten Feinstaubwerten durch Silvesterböller- und Raketen gerechnet.

“So schön diese Feuerwerkstradition auch sein mag, für Umwelt und Gesundheit stellt sie eine Belastung dar“, so LAU-Präsident Klaus Rehda. Er wirbt dafür, vielleicht auf den einen oder anderen Silvesterknaller zu verzichten.

Zugleich informierte das Amt, dass mit 2010 ein Jahr zu Ende geht, welches generell durch hohe Feinstaubkonzentrationen gekennzeichnet war. Dies führte an einigen Messstationen in Sachsen-Anhalt zu mehr als den 35 zulässigen Überschreitungstagen für den EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, so beispielsweise in Halle an 57 Tagen und in Magdeburg an 40 Tagen. Die EU fordert im Fall von Grenzwertüberschreitungen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz der Gesundheit nachhaltig zu sichern. Aus diesem Grunde werden aktuell neue Luftreinhaltepläne für die beiden genannten Städten erstellt.

Halles Umweltdezernent Thomas Pohlack hatte in diesem Jahr bereits mehrfach erklärt, der Verkehr in Halle sei nicht für die Grenzwertüberschreitungen verantwortlich. Einen Anstieg gebe es hingegen vor allem bei Ostwind. Pohlack führt das auf die böhmischen Kohlekraftwerke zurück. Auch der lange Winter, durch den die Straßen viel gestreut wurden, hat laut Pohlack für dicke Luft gesorgt.

Halles Oberbürgermeisterin Szabados setzt indes weiterhin auf ein LKW-Fahrverbot für einige Straßen. Allerdings hat die Stadt keinen Einfluss auf die Ausgestaltung der Umweltzone.