Festakt für Heinrich Pera

von 3. März 2011

Mit einem Festakt wurde am Donnerstagabend im Elisabethkrankenhaus in Halle (Saale) die Umbenennung der Taubenstraße in Heinrich-Pera-Straße gefeiert. Benannt ist die Strecke im Glaucha-Viertel nun nach dem Gründer der halleschen Hospiz-Arbeit.

“Ein freudiger Anlass” ist für den Stadtrat Bernhard Bönisch diese Umbenennung. Immerhin hatte er im Stadtrat den Antrag gestellt. Am 29. September vergangenen Jahres gab es dafür die Zustimmung. “Das hier heute soll keine zweite Trauerfeier sein”, meinte Bönisch in Gedenken an den am 2. Februar 2004 verstorbenen Pera. Mit bewegter Stimme sprach Bönisch dann weiter. Viele Jahre kannte er Pera. Dieser habe seinen Sohn Benno getauft. “Heute liegen beide auf dem selben Friedhof”. Wegen seiner Verdienste um die Hospizarbeit habe er eigentlich Heinrich Pera als Ehrenbürger vorschlagen wollen, doch dann kam der plötzliche Tod dazwischen.

Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados hobt hervor, dass Pera die Gabe gehabt hätte Menschen von einer Idee zu beeindrucken. Bereits 1975 habe er sich dem Thema Hospizarbeit gewidmet, “zu einer Zeit in der Sterben und Tod nicht in das sozialistische Menschenbild passte. Die Straßenbenennung erfolge nun im Erinnern, Anerkennung und Respekt. 1985 konnte Pera seinen Hospiztraum erfüllen. Gisela Baum war am Anfang mit dabei. Zwischen 1985 und 1989 habe man 59 schwerkranke Patienten bis zum Tod gepflegt. Sie hob die damalige Vereinbarung mit dem Elisabeth-Krankenhaus hervor. Bei Komplikationen hätte man die Betreuten dort wieder auf Station bringen können.

“Er hat die Würdigung in jeder Weise verdient”, erklärte Stephan Schwarte, Geschäftsführer der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt Reinbek. Ohne ihn wäre die Hospizbewegung in Halle Jahre später gekommen. Pera sei ein Begeisterer, Motivator und erfolgreicher Spendensammler gewesen. Er habe für die Enttabuisierung des Sterbens gesorgt.

Nach dem Festakt wurden die neuen Straßenschilder offiziell enthüllt. An ihnen sind im Rahmen des Projekts “Bildung im Vorübergehen” der Bürgerstiftung auch Schilder angebracht worden, die kurze Infodaten zu Heinrich Pera liefern. Finanziert haben die Schilder CDU-Stadtrat Bernhard Bönisch und Sabine Wolff (Neues Forum).