Festglocke zur Erinnerung an das Kriegsende in Halle

von 19. April 2010

Halle (Saale). Pünktlich um 10.55 Uhr läuteten in den halleschen Kirchen die Glocken. Die Kirchgemeinden erinnerten damit an die friedliche Einnahme der Saalestadt vor 65 Jahren.

Auch die Marktkirche beteiligte sich am Gedenktag. Kleine und Große Festglocke sowie die Vesperglocke läuteten zur Erinnerung. „Und auch die Gebetsglocke haben wir aus diesem Anlass angeschaltet“, so Marktkirchenpfarrer Harald Bartl gegenüber HalleForum.de. Normalerweise läute diese spezielle Glocke aus dem 13. Jahrhundert nur dreimal im Jahr an hohen kirchlichen Feiertagen.

Am 15. April 1945 hatten amerikanische Truppen die nördliche Stadtgrenze von Halle erreicht. Eine Reihe von Bürgern hatten damals Gespräche mit den gegnerischen Truppen initiiert und so eine Zerstörung der Stadt verhindert. Die 104. US-Division, die Timberwölfe, besetzte am 17. April weitgehend kampflos. Lediglich der Rote Turm wurde durch Artilleriegranaten in Brand geschossen, um darauf aufmerksam zu machen, was der Stadt bei Widerstand droht. Die Kampfhandlungen sollen offiziell am 19. April 1945 um 10.55 Uhr beendet worden sein.