Finanzamt: Land bereitet Sanierung vor

von 23. Januar 2010

Viele Landesimmobilien in Halle stehen leer – zum Beispiel das ehemalige Regierungspräsidium in der Willi-Lohmann-Straße. Doch trotz einer Landesverschuldung von 1,3 Milliarden Euro in den kommenden beiden Jahren denkt man im Land offenbar nicht ans Sparen. Immerhin könnte man mit einem vorübergehenden Umzug des halleschen Finanzamt ins Paulusviertel Mietkosten sparen.

Doch stattdessen will das Land nun Büroflächen in der Saalestadt anmieten, um dort die Mitarbeiter des Finanzamtes während der Sanierung des Gebäudes am Gimritzer Damm unterzubringen. Zum schnellstmöglichen Zeitpunkt sucht das Land deshalb für die 80 Mitarbeiter der Steuerfahndung und der Straf- und Bußgeldsache Räume für zwei Jahre. Der Ausschreibung zufolge werden 53 Büroräume und 9 sonstige Räume mit einer Gesamtfläche von 900 Quadratmetern gesucht. Weitere Büroflächen für 300 Mitarbeiter benötigt das Land ab 1. Juli 2011.

Der ehemalige Sitz des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) am Gimritzer Damm, in dem das Finanzamt bereits heute sitzt, soll für rund 28 Millionen Euro saniert werden. Vor einem halben Jahr hatte sich die Landesregierung entschieden, die Scheibe C in Halle-Neustadt nicht zu sanieren. Das Hochhaus im Herzen des Stadtteils sei ungeeignet, eine Sanierung zu teuer, begründete das Land die Entscheidung. Zuvor hatten sich zahlreiche hallesche Politiker für die Sanierung der Scheibe C und einen Abriss des Plattenbaus am Gimritzer Damm ausgesprochen. In seiner Septembersitzung stimmte der Rat mehrheitlich einem Antrag zu, wonach sich Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados bei der Landesregierung für einen Erhalt der Scheibe C einsetzen sollte.