Finanzamt: neue Ausschreibung droht

von 9. September 2010

Im Streit um den künftigen Standort des halleschen Finanzamtes droht eine neue Ausschreibung. Wie Finanzminister Jens Bullerjahn gegenüber HalleForum.de sagte, werde er dem Finanzausschuss in der kommenden Woche drei verschiedene Varianten vorlegen.

Eine davon werde den Verbleib am jetzigen Standort ins Auge fassen. Dazu müsste der Plattenbau, in dem einst die Stasi saß, für mindestens 17 Millionen Euro saniert werden. In einem zweiten Fall könne man sich auch die Nutzung von Stadt- oder Landesimmobilien vorstellen. “Und als dritte Variante werden wir eine neue Ausschreibung vorschlagen.”

Bei letzterer Variante könnte dann unter anderem der Standort Spitze wieder zum Tragen kommen. Festlegen wollte sich Bullerjahn darauf aber nicht, schließlich könne sich jeder an einer Ausschreibung beteiligen. Wie aus Landtagskreisen zu hören war, könnten die Bedingungen an eine Ausschreibung aber so festgezurrt werden, dass am Ende tatsächlich nur noch das Papenburg gehörende Bauloch übrig bleibt.

Grund für die Wende sind gestiegene Kosten bei der Sanierung des Gebäudes am Gimritzer Damm. Denn obwohl bereits seit Jahren die Bodenverhältnisse bekannt sind, kamen diese plötzlich mit Blick auf Mehrkosten ins Gespräch. Allerdings sagte Bullerjahn auch, er könne sich vorstellen der Stadt entgegen zu kommen. Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados sprach gegenüber dem Minister in einem Brief von städtischen Kaufabsichten für das Gelände gegenüber der Eissporthalle. Das Gebiet könnte für eine Erweiterung des TGZ genutzt werden. “Und auch für Infrastrukturmaßnahmen, also den Ausbau des Gimritzer Damms, wäre die Fläche nötig” so Bullerjahn.

Doch nicht nur der Stadt, auch den Mitarbeitern käme der Wechsel entgegen. Wie HalleForum.de erfuhr, sprach sich auch der hallesche Behördenchef für die Spitze aus.