Forschungsprojekte des Hans-Ertel-Zentrums für weitere acht Jahre finanziert

von 9. Februar 2015

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Bundesministerium für Verkehrund digitale Infrastruktur (BMVI) investieren deshalb in den kommendenacht Jahren weitere zwölf Millionen Euro in die Erforschung desWetters und Klimas. Das Ziel ist die Verbesserung vonWettervorhersagen und des Klimamonitorings.

Die durch eine Expertengruppe Ende 2014 ausgewähltenForschungsprojekte unterschiedlicher wissenschaftlicher Einrichtungenwerden vom Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung des DWD koordiniert.Prof. Dr. Sarah Jones, Forschungsvorstand des DWD: ?Das im Jahr 2010vom Deutschen Wetterdienst gegründete Hans-Ertel-Zentrum hat sichinzwischen zu der zentralen Plattform der Wetterforschung inDeutschland entwickelt. Unser Ziel ist vor allem, meteorologischeGrundlagenforschung, Lehre und Nachwuchsförderung voranzutreiben undzum Nutzen der Gesellschaft in die Praxis zu überführen.? Für die neueProgrammphase erhielten sowohl bereits bestehende Forschergruppen alsauch neu eingereichte Vorschläge den Zuschlag.

So untersucht zum Beispiel eine neue Forschergruppe an derGoethe-Universität in Frankfurt am Main die Turbulenzprozesse inBodennähe und ihren Einfluss auf die Wolkenbildung. Zusätzlichunterstützt die Universität Frankfurt den Themenbereich mit einerneuen W2-Professur in Grenzschichtmeteorologie, die kürzlichausgeschrieben wurde.

Erfolge der ersten Phase des Hans-Ertel-Zentrums

– Wie werden Wetterwarnungen von der Gesellschaft wahrgenommen?
Die bisherigen Forschungsarbeiten dieses Projekts der FreienUniversität Berlin untersuchen, ob zum Beispiel heutigeUnwetterwarnungen von Katastrophenschutzbehörden oder der Bevölkerungverstanden werden und zu einem angemessenen Handeln führen. ErsteErgebnisse unterstützen bereits die Berliner Feuerwehr bei derOptimierung der Planung ihrer wetterbedingten Rettungseinsätze.

– Wie gefährlich sind die Wolken, die gerade auf uns zuziehen?
Forschergruppen der Universität Bonn und des Leibniz-Instituts fürTroposphärenforschung in Leipzig haben eine dreidimensionaleDarstellung entwickelt, die Wetterradar- und Satellitenmessungenkombiniert um Hagel, Regen oder Schnee sehr genau unterscheiden zukönnen. Dadurch sollen künftig Unwetterwarnungen verbessert werden.

– Wie können die Wettervorhersagemodelle noch genauer werden?
Das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg untersucht dieProzesse bei der Entstehung von Gewitterwolken. Eine Gruppe derUniversität München arbeitet daran, die Unsicherheit vonWettervorsagemodellen in den Vorhersageprozess zu integrieren.

– Wie kann die Klimaüberwachung verbessert werden?
Die Universitäten Bonn und Köln rechnen Klimavorhersagen derVergangenheit mit den neuesten Forschungstechniken nochmals nach umdie aktuellen Klimamodelle zu optimieren. Ein Ziel dieses Projektsist, die Klimaüberwachung in Deutschland weiter zu verbessern.