Franckeplatz: Autofahrer sehen Rot

von 24. April 2012

Wer mit dem Auto über den Franckeplatz muss, der braucht viel Geduld. Dieses Gefühl vieler Autofahrer ist jetzt auch mit Zahlen belegt. Zeitweise mehr als drei Minuten dauert es bis zur nächsten Grünphase. Das geht aus einer Stadtratsanfrage von CDU-Rat Martin Bauersfeld hervor.  “Die Wartezeiten (Rotphase) liegen je nach Kfz-Zufahrt zwischen 80 und 185 Sekunden”, erläutert der zuständige Baudezernent Uwe Stäglin in seiner Antwort. Das Hauptproblem: der Franckeplatz ist einer der zentralen Knotenpunkte für den Straßenbahnverkehr. 64 Tramzüge rollen pro Stunde über den Platz, und das in verschiedenen Fahrtrelationen. Eine Tatsache, die auch in der Ampelsteuerung berücksichtigt werden muss. “Weiterhin ist sicherzustellen, dass keine zu hohen Wartezeiten für Fußgänger und Radfahrer erreicht werden und für alle vier Kfz-Zufahrten des Franckeplatzes eine ausreichende Grünzeit zur Verfügung steht”, klärt Stäglin auf. Die besten Chancen schnell über den Platz zu kommen haben Autofahrer vom Moritzzwinger kommend. Immerhin 16 Minuten pro Stunde leuchtet hier die Ampel Grün. Autos, die aus Richtun Riebeckplatz kommend die Straße “An der Waisenhausmauer” zwischen den beiden Hochstraßenbrücken nutzen, haben immerhin noch 10,5 Minuten Grün. Der parallel verlaufende Waisenhausring bringt es auf 8,5 Minuten, die Ausfahrt vom Steinweg in Richtung Osten hat noch 8 Minuten Grün, während die Ausfahrt Richtung Westen nur auf 1,5 Minuten Grün in der Stunde kommt. Allerdings sind die Steinwegausfahrten ohnehin kaum genutzt, weil ab der Mauerstraße die Einbahnstraße beginnt. Die Stadtverwaltung hat diese Werte am 18. April von 9 bis 10 Uhr gemessen. Weil die Straßenbahn die Ampelsteuerrung regelt, schlug Bauersfeld die Prüfung fester Ampelphasen vor. Doch Baudezernent Stägling warnt genau vor einer solchen Lösung. “Ein kontinuierlicher Signalablauf für die Bahn in Festzeitsteuerung würde für alle Verkehrsarten die Wartezeiten erheblich erhöhen und die Qualität des Verkehrsablaufes weiter senken.”