Franckesche Stiftungen kündigen Druckerei

von 7. Mai 2010

Ist die von August Hermann Francke im Jahr 1701 begründete Geschichte der Druckerei in den Franckeschen Stiftungen am Ende? Wie Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke gegenüber HalleForum.de auf Nachfrage bestätigte, habe man der Druckfabrik den Mietvertrag gekündigt. Hintergrund seien hohe Mietrückstände. Seit Monaten habe man sich um eine Lösung bemüht, so der Stiftungsdirektor. „Wir wären grundsätzlich bereit gewesen, die bereits im Dezember ausgesprochene Kündigung rückgängig zu machen“, sagte Müller-Bahlke. Dazu hätten zumindest die Betriebskosten gezahlt werden müssen. Doch selbst das sei nicht passiert. Deshalb habe man keine andere Wahl gehabt. „Wir können die Druckerei nicht auf Stiftungskosten betreiben.“

Nach Informationen von HalleForum.de haben sich Mietschulden über die letzten Jahre in einem hohen fünfstelligen Bereich angehäuft. Die Druckwerkstatt hatte Mitte Dezember Insolvenz angemeldet. Zwei Interessenten zu einer Übernahme hatte es gegeben. Während ein Investor wieder absprang, ist der zweite noch im Rennen. Doch die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter laufen noch.

Auch in den Franckeschen Stiftungen hofft man, die Drucktradition fortführen zu können. „Wir haben ein vitales Interesse an einem weiteren Druckbetrieb“, sagte Stiftungsdirektor Müller-Bahlke im Gespräch mit HalleForum.de.

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