Franckeschen Stiftungen verabschieden Dr. Penelope Willard in den Ruhestand

von 13. September 2017

1992 übernahm die promovierte Germanistin in der erst kurz zuvor wieder gegründeten Stiftung die Geschäftsführung für die Bereiche „Kultur“ und „Wissenschaft“. In engster Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Raabe trug sie zum erfolgreichen baulichen wie auch ideellen Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen bei. Gerade zu Beginn war ihr Aufgabenbereich höchst vielfältig: die Gründung des Aufklärungszentrums an den Stiftungen, Gespräche mit Ministerien, Wissenschaftlern und Baufachleuten, Gewinnung von Mitarbeitern, die Aufstellung eines Nothaushaltes und nicht zuletzt die Herstellung internationaler Kontakte.

Seit 1993 erarbeitete sie die umfangreichen kulturellen Jahresprogramme der Stiftungen, wobei die stadtweit vernetzten Themenjahre 2000 bis 2010 herausragen. Seit 2003 war sie als stellvertretende Direktorin der Stiftungen tätig und widmete sich verstärkt dem Bereich „Kulturelle Bildung“. Dazu gehörte die Intensivierung der Arbeit des „Krokoseums“, einer Einrichtung zur Förderung von Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen einschließlich solcher mit Migrationshintergrund.

Frau Dr. Willard hat sich in ganz besonderem Maße um die Franckeschen Stiftungen verdient gemacht, die heute wieder als europaweit einzigartige Einrichtung des kulturellen, wissenschaftlichen, pädagogischen und sozialen Engagements in voller Blüte stehen. 2016 wurde sie dafür von der Bundesregierung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Neben ihrer hauptamtlichen Tätigkeit bekleidete sie seit vielen Jahren Vorstandsämter u.a. im Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen e.V.

Mit dem heutigen Festakt bedankten sich die Stiftungen bei einer ihrer prägendsten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte.

Nach Ansprachen von Prof. Dr. Helmut Obst, Vorsitzender des Kuratoriums der Franckeschen Stiftungen, Brigitte Andrae, Präsidentin des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Franckeschen Stiftungen, Dr. Sebastian Saad, Referatsleiter bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen, kamDr. Penelope Willard selbst zu Wort. Gerührt danke sie allen Anwesenden für ihr Kommen und für den wundervollen Festakt.

Es musizierten die Kindereinrichtungen der Franckeschen Stiftungen, die Instrumentalisten des Musikzweiges der Latina August Hermann Francke und der Stadtsingechor zu Halle unter der Leitung von Clemens Flämig. Auch an sie war ein herzlicher Dank gerichtet.

Keiner der anwesenden Gäste ließ es sich die persönliche Verabschiedung nehmen. Auch die Salzwirker Brüderschaft würdigte die jahrelange Zusammenarbeit mitFrau Willard und überreichte ein Becherbuch des Silberschatzes der Halloren zur Erinnerung.