Freibäder auf ab Freitag den 13.

von 12. April 2016

„Die Preise sind seit 2011 gleich geblieben“, betonte Waldenburger und versprach, dass das auch in diesem Jahr so bleibt. Im Mai würden die Bäder von 10 bis 18 Uhr geöffnet, vom 1. Juni bis zum 10. August von 9 bis 20 Uhr, danach bis in den September von 9 bis 19 Uhr und an den letzten vier Septembertagen von 10 bis 18 Uhr. Die notwendigen Vorbereitungen sind dieser Tage angelaufen: Gehölze schneiden, Rasen mähen, Wartung der Rutschen und Spielgeräte samt Abnahme durch den TÜV, Aufarbeitung der Sport- und Spielplätze, Reinigung der Badebecken und Inventur der technischen Anlagen. Außerdem werden Neuerungen vorbereitet. So sollen Ansagen und Warnungen künftig über elektrische Lautsprecher kommen und Bahnen zum Schwimmen als Entspannung oder Sport vom Spaßbereich abgetrennt werden.

Im großen Becken des Nordbades das Wasser einzulassen, dauere fünf Tage. Danach müsse man 24 Stunden abwarten, ehe das Wasser die gewünschten Werte erreiche. Dann nehme das Umweltamt Wasserproben. Nach drei bis vier Tagen lägen dazu die Ergebnisse vor. Für das Nordbad haben Bäder-GmbH und DLRG einen Dienstleistungsvertrag auf zwei Jahre geschlossen. Bei den anderen Bädern bestehe bereits eine Kooperation mit der DRK-Wasserwacht. Dabei handele es sich um Sicherheitspartnerschaften. Für den DLRG in Halle ist das Neuland, sagte Friedrich, aber in der Harzregion habe man mit derlei Dienstleistungsverträgen gute Erfahrungen gemacht. Den noch 2014 sehr beliebten Kinosommer im Nordbad wird es auch in diesem Jahr sehr wahrscheinlich nicht geben, teilte Waldenburger mit. Die Bäder-GmbH stehe zu der Frage erneut mit dem Luchskino am Zoo in Kontakt. Nach der Umstellung auf Digitalfilme müsste für eine Freiluftpräsentation jedoch neue, teure Technik angeschafft werden, was ein wirtschaftliches Risiko darstelle.

2015 gab es in Sachsen-Anhalts überwachten Bädern keine Toten. Im Freiwasser, also allen nicht kontrollierten Gewässern des Landes, waren es 16 Tote, bundesweit fast 500. Was die Todeszahl für die Freigewässer betreffe, befindet man sich auf dem Niveau eines Entwicklungslandes, erklärte Thomas. Die Sicherheitsüberprüfung der Bäder in Halle sei deutschlandweit führend. Beim Thema Schwimmen lernen bescheinigte auch Friedrich dem Land Sachsen-Anhalt einen Spitzenplatz. So halte das Kultusministerium in Magdeburg weiter am Schwimmunterricht in den Schulen fest, auch wenn der früher durchgeführt werden müsste. „96 Prozent der Kinder lernen Schwimmen.“ Die Flüchtlinge seien an der Stelle eine neue Herausforderung, weil sie oft nicht über entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten verfügten. Die DLRG habe einen syrischen Schwimmlehrer angestellt und ein halbes Jahr aus- und weitergebildet. Er solle nun mit helfen, das präventive Schwimmenlernen mit durchzusetzen. Laut Thomas kommen immer mehr Fremde aus inzwischen 22 Ländern, doch das ist aus seiner Sicht nicht wirklich dramatisch, weil viele Integrationswillen zeigen. Derweil warb Friedrich dafür, junge Menschen für das Rettungsschwimmen zu begeistern, damit sie diesen Beruf erlernen. Auf dem Lande fehlten Rettungsschwimmer, in der Stadt Halle seien hingegen ausreichend Fachkräfte vorhanden.

Die hohe Todesfallzahl an unbewachten Gewässern lässt den Rettungskräften keine Ruhe. Bis zum Jahr 2012 gab es beim Rettungsdienst im Land keine Regel für die Einsätze, so Friedrich. Bis einschließlich 2014 hätte zudem die Finanzierung gefehlt. 2015 sei zumindest mit zwei Krankenkassen, der AOK und der Bundesknappschaft, eine Finanzierungsvereinbarung zustande gekommen. Die größte Risikogruppe waren früher Kinder, sagte Thomas. Inzwischen gehe es überwiegend um Männer im Alter ab 46 Jahren, die sich vielfach überschätzten. Das Herz-Kreislauf-System komme öfter an seine Grenzen, etwa wenn ein überhitzter Mann in 18 Grad kaltes Wasser springt. Besonders risikoreich ist das Baden in gefluteten Tagebaurestlöchern, mit denen sich die Wasserfläche im Land inzwischen verdoppelt hat, mahnte Friedrich. Er nannte an erster Stelle den Geiseltalsee. Auch der Hufeisensee sei von zweifelhafter Badequalität. Um bei Zwischenfällen an Flüssen besser gerüstet zu sein, würden inzwischen Strömungsretter ausgebildet. Aber das Retten aus strömenden Gewässern bleibe schwierig, aufwändig und gefährlich.

Die Rettung ist Rettungsschwimmern bis zu einer Tiefe von fünf Metern möglich, so Thomas. Für Rettungstaucher liege die Grenze bei einer Tiefe von 35 Meter. Doch einige Freigewässer seien teilweise deutlich tiefer. Deswegen arbeite man gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft an einem Tauchroboter. Am 1. Mai werde am Saalestrand in Halle zudem ein neues Boot vorgestellt, das Fotos bis in 100 Meter Tiefe machen kann.

Zur Erhöhung der Sicherheit gebe es auch einfache technische Möglichkeiten. So werde für Kinder ein Bändchen angeboten, das sie tragen könnten und womit sie beim Verschwinden besser gefunden würden. Doch insbesondere wenn es um die Kameraüberwachung gehe, komme der Datenschutz ins Spiel. Wichtigste Überwachungsinstanz bleibe jedoch der Mensch. Für die Aufsicht der Kinder seien vor allem deren Eltern verantwortlich, auch im Schwimmbad mit Rettungsschwimmern. Gleiches gelte für Lehrer und deren Schulklassen. Die Aufsichtspflicht ende nicht an der Kasse.

Der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, kurz DLRG, sind auf der Landesebene in Sachsen-Anhalt 26 Vereine angeschlossen. Der Landesverband besteht seit 25 Jahren und hat nach eigenen Angaben allein in Halle und im Saalekreis 600 Mitglieder. Der Ortsverband bildet im Jahr 80 bis 100 Rettungsschwimmer aus, der Landesverband 600.

Die Wasserwacht in Halle hatte Ende November 2015 insgesamt 348 Mitglieder in 17 Ländern. Sie ist dem Deutschen Roten Kreuz angeschlossen.

Wasserwacht Halle (Saale)

http://www.wasserwacht-halle.de

DLRG Landesverband Sachsen-Anhalt

http://www.sachsen-anhalt.dlrg.de/

Bäder Halle GmbH

http://www.baden-in-halle.de/