Frühe Erfassung individueller Lernstände

von 21. Januar 2015

Zahlreiche Gäste und Referenten aus Theorie und Praxis der Bereiche Inklusion und Frühförderung werden zu der Veranstaltung erwartet.

Ines Boban, Verhaltens- und Inklusionspädagogin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, bringt es auf den Punkt: „Die Idee, konsequent Menschenrechte in allen Lebensbereichen zu verwirklichen, fordert heraus, bringt aber ebenso voran. Es geht nicht länger darum zu fragen `ob und warum?´ sondern `wie?´ man dies gestaltet.“ Boban, eine der Referenten des Forums, erarbeitete bereits vor einigen Jahren einen Inklusions-Index für Bildungseinrichtungen.

Antworten auf die Fragen, wie Inklusion im Gesamtsystem der frühkindlichen Bildung beziehungsweise Förderung möglich wird, welchen Beitrag die bestehenden Systeme leisten können und was sich hier unbedingt noch verändern muss, widmet sich Herr Prof. Dr. Armin Sohns von der Fachhochschule (FH) Nordhausen im Rahmen des Forums.

Vier verschiedene Workshops werden sich ab Mittag mit den praktischen Umsetzungsmöglichkeiten von Inklusion und Frühförderung befassen. So stellt Jaqueline Simon von der Martin-Luther-Universität beispielsweise das Forschungsprojekt ILEA T vor, mit dem Instrumente zur Erfassung und Dokumentation individueller Lernstände dargestellt werden können. Ebenfalls zum Thema Entwicklungseinschätzung im Alltag wird sich Katja Rittel vom Behindertenverband Dessau e.V. äußern.

Oliver Wering von der Interdisziplinären Frühförderstelle „Mogli“ des Kinderförderwerks Magdeburg e.V. beleuchtet in seinem Workshop lebensnah den Wert von effektiven Kooperationen sowie Netzwerkstrukturen innerhalb der Frühförderung am Beispiel seines Vereins.

Aus ihrem Kita-Alltag berichten Diana Franke, pädagogische Gesamtleiterin des lebens(t)raum e.V. und Leiterin der städtischen Integrativen Kindertagesstätte „Kinderland“, sowie Stefanie Bartsch aus der Integrativen Kita „Onkel Uhu“ der Ersten Kreativitätsschule in Halle-Neustadt. Sie legen dar, auf welche Weise sie ganz konkret den Weg zur inklusiven Kindereinrichtung beschreiten.

Einen ganz außergewöhnlichen Blick auf das Thema Inklusion wird Meital Hershkowitz vom Institut for Democratic Education Tel Aviv eröffnen. Sie untersucht das Potenzial der frühen Förderung am Beispiel demokratischer Schulen in Israel , in denen Kinder vom dritten bis zum 18. Lebensjahr gemeinsam denselben Lernort besuchen.

Michael Westermann, der Bereichsleiter des Interdisziplinären Zentrums früher Hilfen beim Verein lebens(t)raum und Koordinator des 5. Frühförderforums Sachsen-Anhalt, fordert einen regionalen und überregionalen Diskurs über die Rahmenbedingungen eines Gesamtsystems Frühförderung im Inklusionsprozess sowie der Ausrichtung und Effektivität der Leistungen bei Familien in einer Belastungssituation.

Interessierte aus Kindertagesstätten, Kliniken, Frühförderstellen, darüber hinaus Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten sowie in Ausbildung befindliche Heilpädagogen und Heilerzieher können sich noch bis zum 5. Februar 2015 beim Verein lebens(t)raum für das 5. Frühförderforum anmelden. (

Internetseite:www.lebenstraum-verein.deoder FAX: 0345 5201664 oder E-Mail: fff@lebenstraum-verein.de)