Frühjahrs-Schausieden mit der Präsentation des Silberschatzes und dem „Neuen –Becherbuch“

von 23. März 2015

Bisher wurden immer nur Teile des Schatzes ausgestellt. Am Sonntag können die Besucher, in die eigens dafür gebaute Schatzkammer der Halloren eintauchen, die Pracht der in über 350 Jahren gewachsenen Sammlung auf sich wirken lassen und die verschiedensten Fertigungsmethoden alter Schmiedekunst bewundern.

Den erste und somit ältesten Becher erhielt die Brüderschaft 1671, in Dankbarkeit für die Errettung aus Feuersnot, von „Halleschen Bürgern“ gestiftet. Über die Jahrhunderte kam Stück um Stück aus Dankbarkeit, Ehrerbietung oder als Geschenk hinzu. Der Hallorenschatz ist auch der einzige Innungsschatz in Deutschland, der den 2.Weltkrieg ohne Verluste überstand. Die “Halleschen Kunst und Kulturschätze”, die in der Kriegszeit in einem Stollen in Bösenberg versteckt wurden und die man nach Kriegsende zurück in die Moritzburg holte, konnten vor der Beschlagnahmung durch Amerikaner und der Russischen Armee gerettet werden. Zu verdanken ist dies einem Mann, Graf Luckner.

Nach Kriegsende gab es erst 1955 wieder ein Ausstellung von Teilen, der zum heutigen Kulturerbe gehörenden Sammlung, welche von einer zu anderen Generation übergeben wird.

Die Geschichte der einzelnen Becher, Pokale und Silberstücken ist in den soeben erschienen Becherbuch „ Die Silberbecher und Pokale der Halloren“ nachzulesen. Es ist somit das 2.Becherbuch was je erschienen ist. Vor Kriegsbeginn 1939, gabes das erste Buch über die Becher der Halloren, welchem aber nicht so viel wissenschaftlicher und geschichtlicher Hintergrund zugeschrieben werden kann. Die jetzigen Autoren der Bruderschaft haben fast 5 Jahre benötigt, um die Geschichten der Becher, ihrer Herstellung und vieles mehr exakt zu dokumentieren.

Die Veröffentlichung des Buches erfolgte in eigener Regie, ohne einen Verlag, mit Unterstützung der Saalesparkasse. 400 Exemplare umfasst diese einmalige, auf 399 Seiten dargestellt Dokumentation, die nicht nur über die 94 Becher, Pokale und anderen Stücke informiert, sondern auch einen Einblick in die Brüderschaft gibt. Auch die Silberschmiedemeister werden erstmals veröffentlicht. Das Werk ermöglicht somit auch Außenstehenden, einen Blick auf den gesamten Silberschatz und die Brüderschaft zu werfen. Das Buch ist ab sofort, in der Geschäftsstelle der Brüderschaft und bei dem öffentlichen Schausieden im Salinemuseum, erhältlich.

Weiterhin erwarte die Besucher ein Kurzfilm über das Fischer/Wasserstechen, einer alte Tradition der Halloren. Dieser ist vom Technischen Halloren und Salinemuseum jetzt fertig gestellt worden und feiert am 29.03.2015 seine Premiere.

Halloren-Führungen durch das Museum und den Silberschatz, sowie das kleine Fahnenspiel um 10:00 Uhr und 14:00 Uhr werden ebenso wieder die Besucher begeistern. Die Salzgewinnung wir an der großen Siedepfanne praktisch dargestellt und die Besucher können den Halloren bei der Arbeit zusehen.

Alle Hallenser und erstmals in diesem Jahr, auch alle Leipziger, sind zum Frühjahrs-Schausieden recht herzlich eingeladen.