Geiseltalmuseum schließt nach 77 Jahren

von 8. Dezember 2011

Nach 77 Jahren ist Schluss. Das Geiseltalmuseum in der Neuen Residenz in Halle (Saale) wird geschlossen. Am Sonntag, den 11. Dezember, öffnet das Haus von 16 bis 22 Uhr zum letzten Mal die Pforten. Die letzte öffentliche Begehung bestreiten aktuelle Mitarbeiter der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und Zeitzeugen der Ausgrabungen und Präparationen, darunter Dr. Meinolf Hellmund, Kustos der Geiseltalsammlung, Dr. Günter Krumbiegel und Christoph Koehn.

Anschließend werden die Sachen gepackt. Denn die Schau soll Teil des neuen Naturkundemuseums der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg werden. 2015 soll das neue Museum am Friedemann-Bach-Platz eröffnen. "Dies bedeutet nicht das Ende der Geiseltalsammlung, ganz im Gegenteil", sagt Dr. Frank Steinheimer, Leiter des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Universität. "Während die große wissenschaftliche Sammlung gleich in die Nachbarschaft zur zoologischen Sammlung an den Domplatz ziehen wird, sollen die besten Exponate im neuen Naturkundlichen Universitätsmuseum am Friedemann-Bach-Platz in Halle ab 2015 in einer Ausstellung zur Evolution gezeigt werden."

Die Eozän-Fossilien aus dem Geiseltal bei Merseburg sind ca. 50 Millionen Jahre alt. Während des Braunkohletagebaus konnten etwa 50.000 Einzelstücke geborgen werden. Die großen Highlights der Sammlung sind ein vollständiges Skelett eines Urpferds, zahlreiche Knochen eines Großlaufvogels, perfekt erhaltene Krokodilskelette und fossilisierte Prachtkäfer.