Genscher-Haus vor Eröffnung

von 20. April 2009

(ens) In der vergangenen Woche wurde noch einem Jahr Bauzeit das Händelhaus in Halle (Saale) wiedereröffnet. Der Komponist Georg Friedrich Händel hatte hier seine Kindheit und Jugend verbracht. Und auch das einstiges Wohnhaus eines weiteren berühmten Sohnes der Saalestadt wird in diesem Jahr fertig saniert: das Genscher-Haus in Reideburg. Mit einem Tag der offenen Tür und einem Bürgerfest können Hallenser am kommenden Samstag ab 12 Uhr das Gutshaus aus dem Jahr 1865 in der Freiberger Straße in Reideburg erleben. Seit vergangenem August war das Haus, das Genschers Großvater Otto Kreime gehörte und wo Hans-Dietrich 7 Jahre lebte, saniert worden. Zuvor hatte es jahrelang leergestanden, der Abriss drohte. Dieser Zustande sorgte auch auf HalleForum.de für Diskussionen.

Vor allem die hallesche FDP-Bundestagsabgeordnete Cornelia Pieper hat sich für die Rettung des Hauses eingesetzt. Zusammen mit der Erhard-Hübener-Stiftung e.V. rief Pieper das Projekt ins Leben. Die ehemaligen Besitzer, eine Erbengemeinschaft, schenkte der Stiftung das Haus und einen Teil des Grundstücks. Im Herbst soll nun das “Bildungs- und Begegnungsstätte Deutsche Einheit” seine Pforten öffnen. Einen breiten Raum soll auch dem Wirken von Erhard Hübener als ersten Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts und Hans-Dietrich Genschers Arbeit eingeräumt werden. Eine Dauerausstellung wird sich mit der Deutschen Einheit befassen. Auch Seminar- und Tagungsräume wird es geben.

Bis dahin sind die Arbeiter noch zugange, verlegen einen neuen Fußboden. Zuvor musste der Schwamm aus dem Gebäude entfernt werden. Insgesamt 600.000 Euro wurden in die Sanierung gesteckt. Den historischen Fußboden erhalten die Bauarbeiter lediglich in einem Raum in der ersten Etage. Hier war Hans-Dietrich Genscher am 21. März 1927 auf die Welt gekommen.