Gerbersaale läuft mit Wasser voll

von 21. November 2010

Vier Monate liegen die Bauarbeiter am Hallorenring schon hinter ihrem Zeitplan. Nun könnte ein weiterer Bauverzug drohen. Das Hochwasser der letzten Tage hat den kanalisierten Bereich der Gerbersaale unter dem Hallorenring, der in den letzten Monaten trockengelegt worden war, um die Kanalwände zu sanieren, unter Wasser gesetzt. Welcher Schaden dadurch entstanden ist, konnte die Stadtverwaltung gegenüber HalleForum.de auf Nachfrage zunächst noch nicht sagen. Auch um welchen Zeitraum sich die Bauarbeiten nun verlängern, ist noch unklar. Ob das plötzliche Ansteigen des Wassers auch Auswirkungen auf den Baugrund hat, bleibt ebenso abzuwarten.

Der unsichere Baugrund hatte bereits zu der vorherigen Verzögerung geführt. So musste der Baugrund zunächst stabilisiert werden. Vor Beginn der Schlammberäumung und Sanierung des Kanals musste deshalb ein System zur Stabilisierung des Grundwasserstandes eingerichtet werden. Mehrere Messstationen und so genannte Infiltrationsbrunnen wurden dazu gebaut, um ein unkontrolliertes Absinken des Grundwasserstandes während der Trockenlegung der Gerbersaale zu verhindern. Weil die Gebäude rund um die Spitze im ehemaligen Flussgebiet auf einer Flussschlamm-Schicht gegründet wurden, könnte der Boden eine Art Wackelpudding-Konsistenz annehmen und ein Unglück wie am Kölner Stadtarchiv auslösen. Die Baugruben mussten außerdem aus statischen Gründen gegenüber der ursprünglichen Planung verstärkt werden.