Geringer Leiharbeiter-Verdienst in Halle

von 23. Februar 2011

Wer in Halle (Saale) als Leiharbeiter tätig ist, verdient deutlich weniger als festangestellte Beschäftigte. Nach Angaben des DGB hatten Leiharbeitskräfte Ende 2009 im Schnitt nur 1.221 Euro brutto im Monat verdient und sind dabei einer sozialversicherten Vollzeitbeschäftigung nachgegangen. Dies sind gut 895 Euro im Monat weniger als Vollzeitbeschäftigte in der Region insgesamt. „Obwohl viele Betriebe in der Region schlecht bezahlen, verdienen Leiharbeitskräfte nochmals rund 42 Prozent weniger als andere Vollzeitbeschäftigte“, kritisierte der DGB.

„Die finanzielle Lage der Beschäftigten ist noch weit schlechter als wir befürchtet haben. Leiharbeiter leisten zwar die gleiche Arbeit wie andere Beschäftigte, bekommen aber deutlich weniger Geld und werden häufiger auch entlassen. Dieser Missbrauch muss endlich ein Ende haben“, so der Regionsvorsitzende Johannes Krause.

Der DGB hatte die Löhne von 3.613 vollzeitbeschäftigten Leiharbeitskräften untersucht. Gut die Hälfte von ihnen (1.717 Beschäftigte) hat weniger als 1.200 Euro brutto im Monat verdient und weitere 32 Prozent kamen nur auf ein Bruttoeinkommen von 1.200 Euro bis 1.500 Euro monatlich. Lediglich 168 im Verleihgewerbe beschäftigte Vollzeitkräfte verdienten mehr als 2.100 Euro im Monat.

Mit dem Eintreten der europaweiten Arbeitnehmerfreizügigkeit zum 1. Mai bestehe laut DGB außerdem die Gefahr, dass Lohndumping weiter zunehme, da Leiharbeit dann grenzüberschreitend möglich sei. Deshalb fordere man gleichen Lohn für gleiche Arbeit (Equal Pay) in der Leiharbeit ab dem ersten Tag der Beschäftigung.